50 Jahre Mauerbau: Bilder, die man nie vergisst
Heute vor 50 Jahren begann der Bau der Berliner Mauer
Wer heute durch Deutschland fährt oder durch Berlin spaziert, muss schon gezielt suchen: nach der Mauer, die unser Land und seine Hauptstadt fast 28 Jahre lang geteilt hat. Vielen inzwischen Erwachsenen, die beim Fall der Mauer fünf Jahre und jünger waren, muss man die Symbolkraft der Mauer erklären: Sie stand für die Teilung Berlins, Deutschlands und Europas. Sie hat Familien zerstört, Menschen ihrer Freiheit beraubt, Hunderte das Leben gekostet. Hinter dieser Mauer wurden Deutsche ausspioniert, gedemütigt und gefoltert. Millionen Bürgern wurde ihre Bewegungsfreiheit vorenthalten, die Chance der persönlichen Entwicklung versagt, die Teilhabe am Fortschritt verwehrt. Das Regime wollte seinen Leuten diktieren, was sie zu denken, zu wollen, zu tun und zu lassen haben. Das ist am Ende gründlich misslungen.
Gewiss, viele Deutsche jenseits der Mauer haben trotz allem ihr Leben gelebt — man hat schließlich nur das eine. Sie blendeten, wenn es ging, den zynisch so genannten „anifaschistischen Schutzwall“ aus ihren Gedanken aus. Und sie richteten sich ein in ihrer Republik, die den Namen nicht verdient hatte. Die Kraft dieser Ostdeutschen ist bewundernswert. So, wie auch die Leistung der Westdeutschen, die für den Aufbau Ost hunderte Milliarden Euro aufgebracht haben.
So ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder Deutsche in Ost und West, wenn sie entsprechend gezielt befragt werden, zur Antwort geben, dass sie sich „manchmal“ die Mauer zurückwünschen. Menschen, die noch Bilder vor Augen haben, wie verzweifelte Berliner aus Fenstern entlang der Mauer gesprungen sind, wie Mauerflüchtlinge als Leichen davongetragen wurden und wie eiskalt-entwürdigend die Grenzabfertigung der DDR-Besucher ablief, werden solche Aussagen nicht unterschreiben.
Und dann sind da noch die Phantasten um Gesine Lötzsch von der Linkspartei, die den Bau der Mauer zur historisch „zwingenden Notwendigkeit“ nach dem Zweiten Weltkrieg erklären. Als wäre es nicht eine Vorgängerorganisation ihrer Partei gewesen, die heute vor 50 Jahren daranging, Menschen einzumauern, damit sie nicht vor ihrer SED-Diktatur davonlaufen.
Wer heute durch Berlin spaziert, kann sich das kaum noch vorstellen. Und das ist gut so.