Kunst Der Garten von Max Liebermann

Köln · Mit dem Garten an seiner am Berliner Wannsee gelegenen Villa hat sich der bedeutende Impressionist Max Liebermann ein grünes Paradies direkt vor der Haustür geschaffen. Dieses hat sich bis heute erhalten und ist zugänglich geblieben.

Die drei Gemälde von Max Liebermann werden auf bis zu zwei Millionen Euro geschätzt.

Foto: step/Eppinger

Seine heimische Oase findet sich genauso wie der Wannsee immer wieder in seinen Gemälden.

Drei dieser Werke werden am 12. November bei der Live-Auktion „Modern & Contempotary Art“ von Sotheby’s in Köln angeboten und können vorab im Palais Oppenheim auch besichtigt werden. Alle drei stammen aus einer deutschen Privatsammlung und sind zusammen bis zu zwei Millionen Euro wert. Die stimmungsvollen Gartenlandschaften zählen zu Liebermanns Spätwerk in Berlin und offenbaren dessen enge Beziehung zur Natur und seinen Blick auf die Berliner Gesellschaft, die den Wannsee als Ausflugsziel nutzt.

Blick auf die Gesellschaft
im Biergarten am Wannsee

Das teuerste Werk der Auktion, „Gartenlokal am Wannsee“, ist 1933 entstanden und wirft den Blick auf einen gut besuchten Biergarten direkt am Ufer. Dieses Motiv ist ein sich wiederholendes Thema beim Künstler, mit dem dieser 1879 startete und es dann über die Jahre immer weiterentwickelte. Bei den späteren Werken verringert sich die Zahl der Bäume und die Farbpalette wird lebendiger.

Das Gemälde „Kohlfeld am Wannseegarten“ zeigt den mit Kohl bepflanzten Küchengarten Liebermanns, der zu Zeiten der Nahrungsmittelknappheit während des Krieges zur Selbstversorgung diente. Ein Ende der 1920er Jahre entstandenes Gemälde blickt auf die Blütenpracht am Gartenhäuschen und wirkt mit seiner Spachteltechnik sehr modern. Im Hintergrund ist die Villa zu erkennen.

Präsentiert wird in unmittelbarer Nähe auch ein kleinformatiges Werk von Paul Klee, das den Titel „Strenge Landschaft in Blau“ trägt und das bei der Auktion auf einen Wert von bis zu 400.000 Euro taxiert wurde. Dazu kommen zwei Arbeiten von Emil Nolde, darunter auch der „Segler und sinkende Sonne“, auf dem ein Bott in die Unendlichkeit zu schweben scheint. Weitere Gemälde stammen von Gabriele Münter und Alexej von Jawlensky.

Zur insgesamt 27 Lose umfassenden Auktion mit einem Schätzwert von 3,7 Millionen Euro gehört außerdem ein in seiner Farbgebung und Form außergewöhnliches Werk von Imi Knoebel. Dazu kommen Arbeiten von Anselm Kiefer, Heinz Mack und Günther Uecker. Ein weiterer Schwerpunkt der Auktion liegt auf Arbeiten von Künstlern aus Mittel- und Osteuropa im 20. Jahrhundert. Das teuerste Los ist hier das 1971 entstandene Werk „SU 8“ des polnischen Künstlers Wojciech Fangor, das auf bis zu 300.000 Euro geschätzt wird. Zu sehen sind im Palais Oppenheim auch Werke verschiedener russischer Künstler wie dem Konzeptkünstler Ilya Kabakov.

Noch bis zum 13. November findet bei Sotheby’s zudem die Online-Auktion „Modern und Contemporary Discoveries“ statt, die 130 Lose umfasst, die insgesamt auf 1,3 Millionen Euro geschätzt wurden. Dazu gehört auch eine Auswahl an hochkarätigen Fotografien aus der Sammlung des niederländischen Luftfahrtprofis Henri van der Tol, die zeitlich von 1839 bis heute reicht.

Service: Besichtigt werden können die Werke noch bis zum 11. November werktags von 9 bis 17 und samstags von 12 bis 16 Uhr im Palais Oppenheim am Gustav-Heinemann-Ufer 136-138. Am Auktionstag, 12. November, wird die Ausstellung bis 13 Uhr zugänglich sein.