Erkrath: Schwiegersohn gesteht Brandstiftung

Ein 25-jähriger Iraner wollte Goldmünzen stehlen und dann die Spur mit Feuer verwischen. Ein aufmerksamer Zeuge machte die Polizei auf den Mann aufmerksam.

Erkrath. Am Dienstag voriger Woche war er voller Sorge um die Gesundheit seiner Schwiegermutter vor dem brennenden Mehrfamilienhaus im Erkrather Stadtteil Hochdahl herumgelaufen.

Durch das Feuer wurden drei Menschen verletzt. Eine Wohnung brannte nach einer Verpuffung völlig aus.

Am Mittwoch präsentierte die Staatsanwaltschaft Wuppertal den mutmaßlichen Brandstifter. Der 25-Jährige ist geständig.

Dem Iraner wird vorgeworfen, mit einem Nachschlüssel in die Wohnung seiner Schwiegereltern eingedrungen zu sein, um Ehepapiere - einen Ehevertrag nach iranischem Recht - und Goldmünzen zu stehlen.

Er soll darüber verärgert gewesen sein, dass die Eltern seiner 23 Jahre alten Frau diese Wertsachen zur Aufbewahrung an sich genommen hatten.

Als er die Münzsammlung nicht fand, will der Mann statt dessen den wertvollen Familienschmuck eingepackt haben.

"Dann hat er das Feuer gelegt, um die Spuren zu verwischen", sagte Staatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert aus Wuppertal.

Mit der gewaltigen Verpuffung des Autobenzins, das er im Schlafzimmer der Eltern ausgegossen und angezündet hatte, habe der Mann nicht gerechnet.

"Das hat ihn wohl selbst völlig überrascht", so Baumert. Als ein Zeuge die starken Prellungen an den Unterarmen, die sich der Verdächtige bei der Tat zuzog, bemerkte, benachrichtigte er die Polizei.

Schmuck und die Ehepapiere fanden die Ermittler bei der Festnahme des Iraners, der im Gegensatz zu seiner Frau und deren Eltern keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, zusammen mit stark nach Benzin riechender Kleidung.

Am Mittwoch erließ ein Richter wegen Fluchtgefahr Haftbefehl gegen den Vater einer sechs Wochen alten Tochter. Baumert: "Nach der zu erwartenden Haftstrafe wird er in den Iran abgeschoben."