Bestattungshaus nimmt die nächste Hürde

Die Familie Wolters plant einen Neubau zwischen Berliner Allee und Ziegelheider Straße. Vom Ausschuss gab es jetzt grünes Licht dafür.

Kempen. Das geplante Bestattungshaus der Firma Wolters zwischen Berliner Allee und Ziegelheider Straße hat eine weitere Hürde genommen. Der Umwelt- und Planungssausschuss gab jetzt grünes Licht für den Bebauungsplan. Nur von der SPD gab es zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung. „Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir uns nicht in der Lage, dem Projekt zuzustimmen“, sagte Ratsfrau Irene Steeger mit Blick auf ein fehlendes Gesamtkonzept für das Bestattungswesen in Kempen.

„Was passiert mit der städtischen Friedhofskapelle in unmittelbarer Nähe des geplanten Neubaus? Gibt es weitere Bestatter, die am Bau von privaten Einrichtungen interessiert sind?“ Fragen wie diese will die SPD geklärt haben.

Wie bereits im Mai 2012 erklärte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl erneut, dass ein Gesamtkonzept angesichts der rückläufigen Zahlen im städtischen Bestattungswesen zugunsten privater Anbieter angedacht sei. Ergebnisse gebe es aber noch nicht. Auch eine Kostenermittlung zur Sanierung der stadteigenen Friedhofskapellen in Kempen, St. Hubert und Tönisberg, für die die Verwaltung im März 2013 den Auftrag von der Politik bekommen hat, fehlt noch.

Unabhängig davon will die Stadt die Ideen der Familie Wolters, die bereits eine Gärtnerei und ein Bestattungshaus an der Berliner Allee — direkt an der Zufahrt zum Friedhof — betreiben, unterstützen: „Es ist in unserem Sinne, das Bestreben privater Bestatter zu fördern“, so Kahl. Auch andere Unternehmer seien bereits an die Stadt herangetreten, an anderer Stelle ähnliche Anlagen zu bauen. „Auch davor verschließen wir uns nicht.“

Wann die Familie Wolters den Bau konkret angehen kann, ist indes aber noch ungewiss. Der Bebauungsplan wird jetzt zunächst für einen Monat ausgelegt. Anwohner können in dieser Zeit Bedenken äußern. Und auch eine Auflage der Stadt muss noch erfüllt werden: Zwischen dem Neubau und den Privathäusern an der Berliner Allee muss Wolters noch ein städtisches Grundstück erwerben, um dort einen Grünzug zu errichten. „Dieser Streifen soll die Wohngrundstücke vom Bestattungshaus abtrennen und unter anderem als Lärmschutz dienen“, sagte Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox. In Kürze werde es Gespräche über das Grundstück geben.