Film-Dreh: Morde in der Thomasstadt

Kempen ist Schauplatz einer Dokumentation über die Mörderin Maria Velten.

Kempen. Eine Stadt wird zum Film-Set. Noch bis Freitag ist Kempen Drehort für eine Dokumentation der NDR-Reihe "Wenn Frauen morden". Thema: Maria Velten. Die Frau brachte zwischen 1963 und 82 fünf Menschen um: ihren Vater, eine Tante, zwei Ehemänner und einen Lebensgefährten. Alle tötete sie mit Gift.

Warum Maria Velten? "Weil sie in dieses Schema exemplarisch passt", sagt Gerald Endres. "Für ihre sechs Kinder tat sie alles. Sie wird als lieb und gutmütig beschrieben." Daher sei auch niemand auf die Idee gekommen, dass sie eine Mörderin sein könne. Sobald sie ihr Lebensumfeld aber als gefährdet ansah, habe sie im Mord die einzige Lösung gesehen. Und das gleich fünf Mal.

Seit August sind die beiden Filmemacher dem Fall Velten auf der Spur. Noch bis zum Frühjahr sollen die Arbeiten dauern. "Und wir suchen immer noch Zeitzeugen", sagt Ute Bönnen. Wer noch Infos hat, kann sich bei ihr unter Tel. 0170-2341926 melden.

Taten: Binnen 19 Jahren tötete Maria Velten fünf Menschen, doch erst nach der letzten Tat vor ziemlich genau 25 Jahren wurde sie gefasst. Kurz nach ihrer Festnahme gestand die damals 66-Jährige die weiteren Verbrechen. Sie wurde zu drei Mal lebenslänglich plus 15Jahre verurteilt, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

Dokumentation: Neben Maria Velten werden in der NDR-Reihe noch zwei weitere Mörderinnen porträtiert. Dabei sollen auch die Zeitumstände eine Rolle spielen, so Gerald Endres.