Gewaltspiele als „Vergnügen“?

Ausschuss: Für die neue Nutzung der Villa Plutte will die Gemeinde den Vergnügungssteuer- Katalog erweitern. Dabei sollen brutale Spiele-Apparate gestrichen werden.

Grefrath. Ob der neue "Beherbergungsbetrieb" in der Villa Plutte mehrere zehntausend Euro in die Kasse der Gemeinde schwemmen wird, steht noch nicht fest. Ein entsprechender Vorschlag der Verwaltung wurde am Montagabend im Haupt- und Finanzausschuss zwar ausgiebig diskutiert, aber eine Entscheidung vertagt. Die soll im Gemeinderat am Montag fallen.

Dass man im Ausschuss über die Vergnügungssteuer überhaupt stritt, brachte Karl-Heinz Weidenfeld (SPD) zu einem ganz anderen Aspekt engagiert ins Rollen: Er ließ nicht locker in seiner Forderung: "Ich will das da ’raus haben." Gemeint waren Spiele-Apparate, die die Würde des Menschen verletzen oder Gewalttaten vorführen. Bürgermeister Herbert Kättner (CDU) berief sich auf die Entlehnung des Textes bei der Mustersatzung des Städte- und Gemeindebundes: "Wir können kein neues Grefrather Landrecht schaffen." Monika Nöthe (SPD) zu diesem Thema: "Mir sträuben sich dabei die Nackenhaare." Und Manfred Wolfers (CDU) fragte, ob man solche Spiele nicht einfach verbieten könne. CDU-Fraktions-Chef Klaus Mäurers gab dem Bürgermeister auf den Weg: "Überprüfen Sie es nochmal- vielleicht können wir als kleine Gemeinde da doch was machen."