Hensel: Den Müll regeln wir
Stadtplanung: Die Entsorgung soll in der Hand des Rathauses bleiben und nicht an den Kreis abgegeben werden. Ferner: Zoff über Neubauten in St.Hubert.
Kempen. Über die Müllabfuhr wurde im Planungsausschuss heftig diskutiert. An einer Studie zur so genannten Harmonisierung machen alle Städte im Kreis Viersen mit- bis auf Kempen. Harmonisierung bedeutet, dass nicht mehr jede Gemeinde für sich die Entsorgung regelt, sondern die Hoheitsgewalt beim Kreis liegt. Bürgermeister Karl Hensels Einwand: weniger Leistung und nur zwei Euro Ersparnis im Jahr pro Bürger. "Abfallbeseitigung ist keine Aufgabe, die man an eine Zentrale abgibt." Einspruch Rumphorst: "Wir müssen uns solidarisch mit dem Kreis zeigen." Konter Hensel: "Der Kreis hat ja auch die Bücherei wieder an uns abgegeben."
Zweiter strittiger Punkt im Fachausschuss: Kurt Romba von der Interessen-Gemeinschaft AmSitterzhof machte seinem Ärger Luft. Grund dafür war der Bebauungsplan 136, hinter dem sich die Errichtung von zwei Einfamilienhäusern im Bereich Degelsheide/Sitterzhof verbirgt.
Diese beiden Häuser sollen durch die Stichstraße Am Sitterzhof 17-21 erschlossen werden. Romba war mit dieser Planung nicht einverstanden und machte die Verwaltung auf Mängel aufmerksam. Romba: "Wenn das nicht geändert wird, überlegen wir, vor Gericht zu ziehen."
Die Ausschuss-Mitglieder inklusive Hensel zeigten sich davon wenig beeindruckt. Während Joachim Nötting (SPD) darauf hinwies, dass man den Bürgern schon durch eine Änderung des Plans entgegengekommen sei, verwies Hensel auf die zähen Debatten zu diesem Thema.
Konkret: Von der ursprünglichen Bebauung mit drei Einfamilienhäusern ist die Stadt inzwischen abgerückt. Ferner soll in der angesprochenen Stichstraße nun kein Durchkommen mehr für Müllfahrzeuge sein.
Heinz-Peter Cox vom Planungsamt sagte auf Nachfrage des Grünen Michael Rumphorst, dass Häuser in zweiter Reihe von der Degelsheide aus nicht in Frage kommen- allein wegen der "untragbaren" Parksituation.
Weiteres Thema: Für ein Neubaugebiet in St. Hubert wurden die ersten Schritte eingeleitet. Das 4,2 Hektar große Areal im Dreieck Borgesweg/Bellstraße/Velbuschpfad soll für Häuslebauer erschlossen werden. Allerdings bereitet das angrenzende Industriegebiet Speefeld Kopfzerbrechen. Hensel sagte Christel Scommoda (FDP) zu, noch einmal die südliche Ausdehnung des Gebiets zu überdenken.