ÖPNV in Kempen: Alte Züge hecheln hinterher

Pro Bahn lud zum Stammtisch für Bus- und Bahnnutzer.

Kempen. Fährt in zwei Jahren die Deutsche Bahn AG nicht mehr durch Kempen? Das bedeutete, dass es dann einen anderen Betreiber auf der Strecke Düsseldorf-Kleve geben würde. Dies berichtete Lothar Ebbers vom Regionalverband Niederrhein ProBahn. Diese Organisation führte Mittwochabend erstmals im Bahnhofs-Café einen Stammtisch durch.

"Die Ausschreibung ist durch VRR und NVV gelaufen und ein normaler Vorgang", erläuterte Ebbers. Alte Züge der DB hätten Schwierigkeiten, den Fahrplan einzuhalten. Was ein "alter Zug" ist, darauf konnte Pro-Bahn während der zweistündigen Veranstaltung immer wieder verweisen, wenn mal wieder ein Zug einrollte.

Der Kempener Pro-Bahn-Sprecher Klaus Hegmanns sauer: "Im ländlichen Bereich wird der ÖPNV nicht selten stiefmütterlich behandelt." Und schon meldete sich ein Bahnfahrer zur Wort, der die Bus-Anschlüsse kritisierte und andererseits von " übervollen Zügen" in den Spitzenzeiten sprach. Der Blick richtete sich auch nach Viersen. "Das ist einer der schlechtesten Bahnhöfe am Niederrhein", hieß es. Doch auch in Krefeld am Hauptbahnhof fehlten Rampen und Aufzüge.

Ein Vorschlag gab es in Richtung Kempener Gewerbegebiete, die für die Beschäftigten besser an den ÖPNV angebunden sein sollten. Froh war man über die Mitteilung von Ebbers, dass ab 2009 der VRR nicht mehr in Kempen endet, sondern bis Kleve Gültigkeit haben wird.

Manuela Prießen, Betreiberin des Bahnhofs-Kiosks, stellte klar, dass die Bahnhofshalle privatisiert sei.