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Meerbusch: In einem Atemzug mit Grönemeyer

Nach acht Jahren findet am Samstag das letzte Konzert von Rock am Turm statt.

Meerbusch. Nach acht Jahren setzen sie den Schlusspunkt: Am Samstag lädt der Verein Rock am Turm zum achten Mal zur Rock-am-Turm-Reihe ein. Wölli Rohde, Norbert Stirken, Ulli Wetter, Ralf Zenker und Stefanie Winkelnkämper haben den dritten Weihnachtstag in Meerbusch mit den Konzerten von je fünf Nachwuchsbands und einem Special Guest zur Marke gemacht. Die WZ zieht mit Norbert Stirken ein Fazit.

Herr Stirken, mit welchen Gefühlen gehen Sie in das letzte Konzert heute?

Stirken: Wir freuen uns, dass der Vorverkauf so gut läuft und dass Rock am Turm so gut ankommt. Aber ein bisschen Wehmut gibt es natürlich auch. Der Knackpunkt ist, dass die allerliebste Freizeitbeschäftigung in Stress umgeschlagen ist, als wir vor drei Jahren ins Kesselhaus umgezogen sind.

Was hat sich dadurch verändert?

Stirken: Für diese Halle muss man 1000 Tickets verkaufen, um eine gute Atmosphäre hinzukriegen. Das Ding ist zu groß und zu teuer. Insofern sind wir froh, dass wir zum Abschluss wieder ins Forum Wasserturm gehen - und traurig, dass wir je dort raus mussten. Von ganz vielen Politikern haben wir gehört, Rock am Turm gehöre nach Lank. Aber was haben sie für uns getan?

Was hat euch am Nachhaltigsten beeindruckt?

Stirken: Der Impuls, den wir in Meerbusch gesetzt haben, ist hier nicht beachtet worden, aber in Nachbar-Kommunen auf fruchtbaren Boden gefallen. Dort gibt es jetzt Weihnachts-Rock-Konzerte, Wettbewerbe mit Nachwuchs-Bands, Proberäume und Workshops.

Vor der Welle, die Rock am Turm ausgelöst hat, gab es das nicht. Der akademische Ritterschlag war für uns natürlich, das Rock am Turm im Abschlussbericht zur Vorbereitung der Kulturmetropole Ruhr 2010 in einem Atemzug mit Herbert Grönemeyer aufgetaucht ist.

Was fehlte in Meerbusch?

Stirken: Wie Pilze sind die Rockinitiativen aus dem Boden geschossen - mit Unterstützung der Kommunen. Meerbusch hat diese Chance verschlafen. Wir sind nicht dazu da, Meerbuscher Jugendfreizeitpolitik zu machen. Wir haben gezeigt, dass es geht, wenn man will. Und wir wollen eben nicht mehr. Wir selbst sind auch langsam zu alt.

Was habt ihr gelernt?

Stirken: Wenn man etwas auf die Beine stellen will, geht das, macht aber viel Arbeit. Auf Dauer kommt man ohne Unterstützung nicht aus, das beinhaltet die Stadt ebenso wie Sponsoren.

Was bleibt?

Stirken: Ich habe einen guten Freund, Wölli. Und einen Haufen Erinnerungsstücke sowie das Gefühl, etwas Tolles auf die Beine gestellt zu haben. Es bleibt, 500 Musiker und 20.000 Zuschauer erlebt zu haben, die viel Spaß hatten. Es bleibt aber auch der Frust, dass es immer bei Lippenbekenntnissen geblieben ist. Es wäre schön gewesen, wenn andere unsere Initiative aufgegriffen hätten.

Was war der Höhepunkt der Rock-Reihe?

Stirken: Das Open Air-Konzert am Eisenbrand - ganz ohne Frage! Alle, die dachten, da spielen Bands auf einem Trecker-Anhänger, kriegten den Mund nicht mehr zu. Friedlich, mit viel Sonnenschein und klasse Stimmung haben wir zehn Stunden am Stück ein tolles Konzert erlebt.

Ist Rock am Turm eigentlich bei den Meerbuscher Jugendlichen angekommen?

Stirken: Ja, auf jeden Fall. Meerbuscher Jugendliche waren immer das Fundament. Aber wir haben uns auch gefreut, wenn beispielsweise vier Leute aus Sachsen ohne Ticket auf gut Glück angereist sind oder aus Husum oder Thüringen zu unseren Workshops kamen. Das waren Exoten, an denen wir Spaß hatten.

Wie geht es mit Rock am Turm weiter? Löst sich der Verein auf?

Stirken: Nein, am Samstag ist lediglich das letzte Konzert der Weihnachtsreihe. Der Automatismus, an jedem dritten Weihnachtstag ein Konzert zu machen, wird gebrochen. Wenn wir aber Lust haben oder uns eine gebratene Taube in den Mund fällt, werden wir auch künftig zuschnappen. Wir sind ja alle keine Kostverächter. Am 7. Februar haben wir Rocko Schamoni nach Meerbusch eingeladen.