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Mönkesweg in Strümp: „Kritik ist offenbar nicht erwünscht“

Stadtplanung: Ältere Bewohner des Mönkeswegs lehnen den Ausbau des Sportplatzes ab.

Strümp. Groß war die Freude bei Karl-Heinz-Rütten, Vorsitzender des SSV Strümp, als in der letzten Sportausschusssitzung die Ausbauplanung für den Sportplatz am Kaustinenweg vorgestellt wurde. Für rund 2,3 Millionen Euro sollen 2009 in unmittelbarer Nähe zu dem Neubaugebiet Strümper Busch unter anderem ein neuer Kunstrasen und eine Sportlerumkleide entstehen, der Zugang soll dann über den Fouesnantplatz abgewickelt werden.

Doch nicht alle Strümper können diese Freude teilen. Am Mönkesweg regt sich Widerstand, vor allem ältere Bewohner fürchten offenbar um ihre Idylle. Manfred Albrecht zum Beispiel ist zornig: "Es wird so getan, als sei alles eitel Sonnenschein. Kritik ist offenbar nicht erwünscht."

Als er von den Plänen aus der Zeitung erfuhr ("Zu der Bürgeranhörung hat uns ja niemand eingeladen"), hat er einen Brief an das Planungsamt formuliert, Dinge aufgelistet, die ihn stören, aus dem Bundesemissionsschutzgesetz zitiert und Nachbarn um unterstützende Unterschriften gebeten. Die Zustimmung gerade unter den vielen Senioren, die am Mönkesweg wohnen, sei groß gewesen.

So ist Albrecht unbegreiflich, dass vom Ausbau einer Altanlage im Fortbestand ausgegangen werde. Aufgrund des Umfangs der vorgesehenen Bauten - der neue Umkleidetrakt sieht für den Verein SSV auch die Option eines Anbaus für ein Vereinsheim vor - liege aber eigentlich eine vollkommen neue Planung vor, die in dieser Größenordnung innerhalb eines Wohngebiets gar nicht verwirklicht werden dürfe.

Zudem erlaube der "Altanlagen-Bonus" großzügigere Lärmschutzwerte. Von einem in seinen Augen notwendigen Gutachten eines Sachverständigen sei überhaupt nicht die Rede in diesem Zusammenhang gewesen. "Das ist doch alles Klüngelei", mutmaßt das passive Mitglied des örtlichen Schützenvereins.

Das Argument, auch das Gymnasium könne von den neuen Sportanlagen profitieren, habe dagegen nach Ansicht des Strümpers reine Alibifunktion. "Die wollen doch nur das schicke Neubaugebiet entlasten", ist Albrecht überzeugt. Ein Interessent für Haus Mönkesweg Nummer42, das zum Verkauf steht, sei jedenfalls schnell wieder abgesprungen, als er vom geplanten Ausbau der Sportanlage gehört habe. "Der hat wohl früher schon mal neben einem Fußballplatz gewohnt und konnte wegen des Flutlichts nachts kein Auge mehr schließen", hat sich Albrecht berichten lassen.

Als er gegenüber einem Mitarbeiter des Planungsamtes bei einem Telefonat die Befürchtung geäußert habe, durch die neue Zufahrtsregelung über den Fouesnantplatz würden die Anwohner des Mönkeswegs mehr Lärm ertragen müssen, habe der Mitarbeiter die Möglichkeit ins Spiel gebracht, den zu erwartenden Schall durch den Bau einer rund um den Strümper Busch offenbar äußerst beliebten, 4,50 Meter hohen Mauer zu minimieren. "Ja spinnen die denn? Hier ist doch schon alles mit Wällen zugeschüttet. Wir wohnen doch nicht in einem Ghetto", erregt sich der 70-Jährige.

Ob sein Protest Gehör findet, zieht Albrecht allerdings in Zweifel. "Eine Gruppenfindung in die Wege zu leiten, um dann womöglich einen Anwalt einzuschalten, ist schwierig, viele fürchten Repressionen." Ohnehin sei doch alles schon entschieden und abgenickt worden. "Was soll man da denn jetzt noch machen?", zuckt der Rentner mit den Schultern.