Verfallen, durchfeuchtet, vermorscht

Das Sanierungskonzept für die Teloy-Mühle ist langfristig angelegt. Klimastabilisierung ist Schlüssel zum dauerhaften Erfolg.

Lank. Die Schadensanalyse der Teloy-Mühle liest sich wie die Schreckens-Beschreibung einer längst verfallenen Ruine: verfallen, durchfeuchtet und vermorscht, außen platzen Ziegel ab und wachsen Moose und Birkenschößlinge durch das Mauerwerk, die Holzbalken innen weisen Pilzbefall und starke Fäulnis auf, die Salzbelastung ist enorm, Holzwürmer treiben ihr Unwesen, es riecht muffig.

Dass in dem Mühlenrund nach wie vor regelmäßig Ausstellungen stattfinden und der Heimatkreis zu Liederabenden oder Vorträgen einlädt, mag man bei diesem Schadensbild kaum glauben. Und dennoch hält Gutachter Stefan Strauß den Aufwand der notwendigen Sanierungsarbeiten für überschaubar. Nur: "Eine kurzfristige Lösung wird es nicht geben."

Strauß empfiehlt neben der Reparatur der Holzbalken oder der oberflächlichen Abnahme von Schimmelpilzen und schädlichen Salzen vor allem eine Innenraum-Klimatisierung - was laienhaft ausgedrückt ein Zusammenspiel aus automatischem Lüften und Heizen unter Einbeziehung wissenschaftlicher Wetterdaten bedeutet. Eine sichtbare Verbesserung ist hierbei jedoch erst nach fünf Jahren zu erwarten.

"Natürlich darf die Optik so wenig wie möglich beeinträchtigt werden", erklärt der Experte, der etwa einen unschönen Wetterschutz für die Mühle nur dann in Betracht zieht, wenn die anderen beschriebenen Maßnahmen nicht fruchten. Auch eine restauratorische Instandsetzung, etwa das Ankleben neuer Ziegel, solle nur im Notfall geschehen.

Allerdings müsse man auch die Grenzen, die ein 1822 errichtetes Bauwerk zwangsläufig setzt, akzeptieren. Eine ausgedehnte Nutzung des besonders betroffenen Obergeschosses schließt Strauß für die Zukunft daher aus. Jedoch: "Es spricht nichts dagegen, dass die Teloy-Mühle auch während der Sanierungszeit weiterhin wie bisher genutzt wird."

Das Grundpaket für die Sanierung des Denkmals ist mit rund 58000 Euro kalkuliert.