Sport: Osterather TV im Wachstum gebremst

Der Osterather TV hat als größter Verein in Meerbusch auf vielen Baustellen zu kämpfen.

<strong>Osterath. Als großer Sportverein hat man es nicht immer leicht. Mit derzeit 2350 aktiven Mitgliedern zählt der Osterather TV zu den großen - zumindest für eine Stadt wie Meerbusch. Breiten-, Leistungs- und Gesundheitssport (letzteres steht beim OTV besonders im Fokus) müssen vom ehrenamtlich tätigen Vorstand unter einen Hut gebracht werden. Und das, obwohl Osterath eigentlich nicht über eine wirklich ausreichend große Halle verfügt. "Bei den Hallenzeiten stoßen wir an Grenzen, das hemmt natürlich das Wachstum eines Vereins", so der Vorsitzende Hermann Burchartz, der 2009 bereits seit 30 Jahren im Vorstand tätig sein wird. "Natürlich tue ich das gerne, doch es gibt auch Momente, da macht es einfach keinen Spaß mehr", spielt Burchartz auf den gestiegenen bürokratischen Aufwand an. "Da bist du teilweise ohne Steuerberater oder Anwalt schlichtweg überfordert."

Basketball genießt beim OTV eine Ausnahmestellung

60 Euro zahlen erwachsene Mitglieder, 36 Euro Kinder. "Das ist billig. Und man kann dafür nicht nur eine Sportart betreiben, sondern darf auch in andere hineinschnuppern", betont der 2. Vorsitzende Christoph Lange. Nur die Basketballer zahlen wegen des hohen Niveaus der Trainingsangebote etwas mehr in die Vereinskasse. Bestätigt hat die Ausnahmestellung des Basketballs gerade das OTV-Frauenteam mit dem Aufstieg in die Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland. Dass dieser große sportliche Erfolg ab der kommenden Saison gar zu einem Problem werden könnte, hofft Lange nicht, Investitionen in die kleine Sporthalle der Realschule sind aber dringend erforderlich. Coaching-Zonen werden genauso vom Verband gefordert wie Bretter aus Plexiglas hinter den Körben. "Da ist dann nicht zuletzt die Stadt gefordert", gibt Lange den Ball weiter. Auch die Schiedsrichter verlangen eine Stange Geld, wogegen man mehr Zuschauer wegen einer fehlenden Tribüne eigentlich gar nicht unterbringen könnte.

Geld verdienen die Basketballerinnen auch in der dritten Liga nicht, "das gibt’s bei uns auf keinen Fall", empfiehlt Lange den Spielerinnen, eine Jugendmannschaft zu trainieren, um so mit der Übungsleiterpauschale das persönliche Budget etwas in die Höhe zu schrauben.

Einen Mitgliederzuwachs verdankt der OTV ohnehin anderen Abteilungen: Handball (der WM-Boom!) und Judo. "Es ist schon erstaunlich mit anzusehen, dass Kinder, die Judo oder Karate betreiben, viel disziplinierter als andere Kinder sind", wundert sich nicht nur Geschäftsführerin Dagmar Schotter.

Erstaunliches stellt auch die Leichtathletikabteilung auf die Beine. Regelmäßig sorgen Athleten auf Kreisebene für Rekorde und positive Schlagzeilen, auch die Durchführung des in diesem Jahr zum sechsten Mal ausgetragenen Mai-Laufes fordert den Organisatoren bei rund 400 Teilnehmern viel Kraft im Vorfeld ab.