Planung: Vereine fürchten um Alt-Osterath

Das Baudenkmal Weindorf soll saniert werden. Osterather hoffen auf den Erhalt von Kegelbahn und Saal.

Osterath. Das Hotel Weindorf soll umgebaut werden. Im Planungs- und auch im Kulturausschuss stellte der städtische Bauordnungsexperte Reinhard Lutum das Konzept des neuen Eigentümers skizzenhaft vor. Jetzt, einige Wochen später, regt sich Widerstand.

Den konkretisiert der Verein Pro Osterath in einem Brief an Bürgermeister Spindler: "Das Lokal mit seiner Kegelbahn und dem Saal erfüllt eine soziale Funktion im Ortskern von Osterath, die nicht unterschätzt werden darf", betonen Vorsitzender Jürgen Bergert und Schriftführer Rolf Bonnen.

Was zurzeit in der Diskussion ist, erläutert Reinhard Lutum in groben Zügen: Der neue Eigentümer des Baudenkmals im Herzen von Osterath habe eine Bauvoranfrage gestellt. Die skizziere den Erhalt und die Sanierung des Baudenkmals inklusive der Scheune im hinteren Bereich, die zu Wohneinheiten ausgebaut werden soll. Eine neue Verbindung zum Parkplatz am Ackershof würde geschaffen, von dort auch die Zufahrt zur Tiefgarage, die unter dem Innenhof platziert werde, geregelt.

"Unser Vorbescheid war positiv, weil planungsrechtlich alle Bedingungen eingehalten wurden", sagt Lutum. Bedingung sei beispielsweise, dass das Ensemble inklusive der Gastronomie, Seitenflügel und Scheune (zurzeit von einem Elektrofachgeschäft genutzt) erhalten bleibe. Dass die Kegelbahn, ebenerdig im Seitenflügel hinter dem Haupthaus gelegen, entfernt wird, sei - aus denkmalpflegerischer Sicht - vertretbar.

Bürgermeister Dieter Spindler muss nun entscheiden, ob und wie er dem Ansinnen von Pro Osterath begegnet, ob er es beispielsweise als Bürgerantrag wertet.

Die Werbegemeinschaft Osterath hat sich mit dem Thema noch nicht intensiv befasst, aber "dass das Hotel Weindorf saniert werden muss, war ja schon länger klar", reagiert Dorothée Winden-Hieronimus gestern spontan. Natürlich müssten das historische Gebäude und die Gaststätte als "Mittelpunkt des Ortes und gegenüber der Kirche" erhalten bleiben.

Insgesamt fürchten Kritiker "dass Alt-Osterath verschwindet". Ein Masterplan müsse her, fordert da nicht nur Dorothée Winden-Hieronimus. In einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) könne das Zusammenspiel zwischen Politik, Hausbesitzern, Vereinen und Geschäftsleuten abgestimmt werden.