Beschwerde über zu laute Hochzeitsfeierlichkeiten

Der Beschwerdeausschuss bat den Petenten aus Derikum aber um Toleranz. Die gesetzliche Nachtruhe werde eingehalten.

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Neuss. Über angeblich lautstarke türkische Hochzeiten in seiner Nachbarschaft hat sich ein Derikumer im vergangenen Beschwerdeausschuss echauffiert. In seinem zuvor eingereichten Schreiben kritisierte der Petent, dass drei- bis viermal pro Monat Feierlichkeiten stattfänden — inklusive lautem Getrommel und zugeparkter Straßen. „Hochzeit hin oder her, so ein Lärm geht nicht“, heißt es in dem Schreiben. Darüber hinaus würden böller-ähnliche Knallkörper gezündet. Rücksicht auf die Nachbarn werde dabei nicht genommen. Auch auf die einzuhaltende Nachtruhe zwischen 22 bis 6 Uhr weist der Petent hin.

Die Verwaltung nahm dem Anwohner am Mittwochabend jedoch schnell den Wind aus den Segeln. Sie bat den Derikumer darum, die Feierlichkeiten und die damit verbundenen Begleitumstände zu tolerieren, da sie Ausdruck der Freude und des traditionellen Feierns solcher Einlässe seien. Rückfragen beim Kommunalen Service-Außendienst und der zuständigen Polizeistelle hätten ergeben, dass bei den Hochzeiten bislang kein Einschreiten notwendig gewesen sei. Zwar sei es bei türkischen Hochzeiten Tradition, die Brautabholung auf der Straße mit Folkloremusik zu feiern — teilweise auch mit Schreckschusspistolen. „Die gesetzlich geregelte Nachtruhe wird dabei jedoch eingehalten“, sagt Roland Sperling, der Vorsitzende des Beschwerdeausschusses. Auch beim traditionellen Böllern während des Schützenfestes würden Anwohner schließlich um Verständnis gebeten.

Verwundert zeigte sich der Ausschuss auch darüber, dass das Beschwerdeschreiben fast eins zu eins aus einem Internet-Forumseintrag aus dem Jahr 2005 kopiert wurde.