Grevenbroich: Arbeiten von acht Künstlerinnen aus der Region
Acht Künstlerinnen zeigen unter dem Titel „Textil“ ihre Werke in der Galerie Dielämmer.
Grevenbroich. Unter dem Titel "Textil" zeigt die Galerie Judith Dielämmer derzeit Arbeiten von acht Künstlerinnen aus der Region. Das Spektrum reicht von Malerei über Objektkunst bis zur digitalen Grafik. Alle Ausstellerinnen sind Mitglieder der Gedok A46. In dieser 1996 gegründeten Gemeinschaft haben sich Künstlerinnen und Kunstförderer aus der Region zusammengeschlossen.
Solche regionalen Gedok-Gruppen gibt es in ganz Deutschland und Österreich, ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1926 zurück, als Ida Dehmel die Gedok ins Leben rief.
Dehmels Ziel, ein Forum und Netzwerk für Künstlerinnen aller Sparten zu schaffen, steht noch immer ganz oben auf der Agenda, so Hanne Horn, die sich gleichermaßen bei Gedok A46 und Judith Dielämmer engagiert. Unter anderem richtet die Gemeinschaft Wettbewerbe aus.
Auch die Ausstellung "Textil" ist aus solch einer Ausschreibung hervorgegangen. Ausgewählt wurden acht ausgewählte Künstlerinnen, die ganz unterschiedliche Zugänge zum Thema zeigen. Bisweilen wird der Stoff selbst zum Objekt, wie bei Ulrike Wamprechts Arbeit "Muster von Wert".
Bei diesen Mustern handelt es sich um Stoffproben, die von der Künstlerin wie Karteikarten in Kisten angeordnet wurden. Ebenso gut taugt Textil als Malgrund, wie die Arbeit von Ines Neuburg zeigt. In dem aufgemalten Muster verschlingen sich die Pinselstriche wie die Fäden eines Gewebes. Einen anderen Ansatz hat Bella Frauenlob mit ihren leuchtenden Acrylgemälden.
Auch die Titel haben es in sich, etwa "Not macht genießerisch" oder - passend zum Thema "Textil" - "Meteoriteneinschlag in der Schneiderei." Viele Arbeiten zeichnen sich durch Collagen-Elemente aus. Susanne Patzke hat Textilprothesen für Blutgefäße auf die Leinwand aufgebracht.
Im Bild werden sie zu einer Strickarbeit, Masche für Masche von einer Frau weitergeführt. Grundlage von Cornelia Leitners Beiträgen sind Fotografien, die die Düsseldorferin von ihren vielen Reisen mitbringt und malerisch bearbeitet. Die Grafik-Designerin Sigrid Herffs dagegen zeigt digitale Collagen.
Auch die Marionetten von Ingrid Schwarz wurden von der Jury ausgewählt. Die Puppen mit Namen wie "Zeit" und "Alter" sind nach dem Modell von lebenden Menschen gestaltet. Eine eigene Technik hat Rita Wilmesmeier für ihren Bilderzyklus "wandelbar" angewandt.
Dieselbe Abbildung eines Frauengesichts wurde von immer anderen halbtransparenten Farb- und Stoffschichten überzogen, so dass sie schemenhaft hervorschimmern - in jeder Variante ein wenig anders.
Die Ausstellung ist bis 17. Oktober in der Galerie Judith Dielämmer, Königstraße 21, zu sehen. Öffnungszeiten: freitags 18-20 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter : 202181/40809