Neuss: „Speed Business“ ist nichts für Zugeknöpfte
Verein der Neusser Unternehmerinnen organisiert Treffen mit 20 Teilnehmern.
Neuss. Netzwerk ist das Zauberwort dieser Tage. Wer kennt wen, und wer kann was - die Antworten auf diese Fragen werden in der Geschäftswelt immer wichtiger. Obwohl - oder gerade weil - die Welt globaler und unübersichtlicher wird, werden persönliche Kontakte gesucht und geschätzt. Und manchmal nehmen es andere in die Hand, Geschäftsleute zusammenzuführen. So wie der Verein der Neusser Unternehmerinnen, kurz NeUn.
Zum zweiten Mal rief der Verein aus rund 25 unternehmerisch tätigen Frauen zum "Speed Business" auf. Der Name der Veranstaltung, den sich der Verein markenrechtlich schützen ließ, hat nicht umsonst einen ähnlichen Klang wie das Speed Dating, er ist quasi das geschäftliche Pendant dazu - nur ohne die sonst üblichen privaten Hintergedanken.
Beim Speed-Business-Treffen kommt ein ausgewählter Kreis von 20 Unternehmern und Unternehmerinnen aus dem Großraum Neuss zusammen. An Zweiertischen können sich die Teilnehmer über ihre Angebote in Handel, Dienstleistung und Gewerbe unterhalten. Nach exakt 15 Minuten ertönt ein Signal und man rückt einen Sitz weiter. Wichtig dabei sei aber nicht nur die Organisation, sondern auch die Auswahl der Teilnehmer, betont Ulrike Kossessa, Pressesprecherin von NeUn.
Gerade die Vielfalt der unterschiedlichen Branchen ergebe die interessantesten Kontakte und den größten Nutzen. Schließlich kennt sich die Branche untereinander bereits, und Gleichgesinnte bringen oft wenige neue Impulse. Anders ist es dagegen, wenn ein Entsorgungsfachmann auf den Vermieter trifft, wenn der Künstler und Theatermensch die Marketingleiterin der Internationalen Schule kennen lernt oder der Messe-Organisator mit dem Personalmanagement-Spezialisten ins Gespräch kommt.
Teilnehmer Rolf Heeb vom IFM-Institut für Management-Beratung in Neuss: "Es ist erstaunlich, was sich hier Donnerstagabend in kurzer Zeit an nützlichen Kontakten und Synergien ergeben hat. In vielen Bereichen konnte man sogar noch einiges dazulernen. Und Spaß hat das Ganze auch gemacht."
Mathias Huppenbauer, der sich als Künstler auf Unternehmens-Theater spezialisiert hat, war bereits zum zweiten Mal dabei und schätzt vor allem eines: "Die Leute wollen offen sein und etwas von sich erzählen, so kommt man schnell in Kontakt."
Die gezielte Zusammenführung, das gemeinsame Suchen nach Synergien und nicht zuletzt die weiterführenden Kontakte, die sich aus der Speed Business-Veranstaltung ergeben, seien eine fruchtbare Mischung, so die Veranstalter.
Nicht immer muss dem eine Auftragsvergabe folgen, doch Tipps, Vereinbarungen, die richtigen Kontakte und das Entwickeln von Ideen seien ebenso wertvoll wie neue Aufträge. Die Idee, so erklärt Kossessa, stamme aus den USA, wo auf diesem Weg Spiele-Entwickler und Geldgeber aufeinander treffen.