Kaarst: Promi-Friseur nachts überfallen

In der Nacht zu Donnerstag standen die Täter in der Wohnung des 43-Jährigen. Sie hatten den Schlüssel.

Kaarst. Der 43-jährige Promi-Friseur aus Kaarst ist medienerfahren und redegewandt. Frisiert Tatjana Gsell und hat schon die Big-Brother-Insassen in ihrem Container besucht und ihre Frisuren in Form gebracht. Ob die Täter um die Bekanntheit ihres Opfers kennen, als sie ihn in der Nacht zu Donnerstag gegen 3.15 Uhr in seiner Wohnung an der Willicher Straße überfallen, weiß die Polizei jedoch noch nicht.

Nach Auskunft der Kreispolizeibehörde stehen die drei maskierten Täter plötzlich vor dem 43-jährigen und bedrohen ihn mit einer Pistole. Die Täter, die laut Zeugenaussage des Friseurs mit einem ausländischen Akzent sprachen, entwendeten Bargeld und mehrere EC- und Kreditkarten. Erst als sie die Wohnung durchsucht hatten, ließen sie ihn gefesselt zurück. Doch der 43-Jährige kann sich befreien und ruft die Polizei.

In die Wohnung sind die Täter mit einem Schlüssel gekommen, den sie kurz zuvor bei der Mutter des Opfers gestohlen haben. Sie wohnt nur wenige Hundert Meter von ihrem Sohn entfernt an der Ritterstraße. Dort steigen die Unbekannten nach Ermittlungen der Polizei zwischen 23.30 und 3 Uhr ein.

Während die Männer das mehrgeschossige Haus durchwühlen und die Schlüssel zur Wohnung des Promi-Friseurs einstecken, schläft die 72-Jährige. Neben den Wohnungsschlüsseln und Bargeld stehlen die Täter auch eine Mercedes-B-Klasse mit dem Kennzeichen NE-HB 270. Dieses Fahrzeug ist bisher nicht wieder aufgetaucht.

Die Polizei rätselt noch, woher die Täter wussten, dass die Wohnungsschlüssel, die sie gerade entwendet hatten, auf eine Tür an der Willicher Straße passt. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei gingen die Unbekannten, nachdem sie die Wohnung der 72-Jährigen unbemerkt verlassen hatten, zunächst zur Maubisstraße. Dort liegt das Friseurgeschäft ihres des späteren Opfers.

"Wir können noch nicht sagen, ob die Täter auch in dem Friseurgeschäft gewesen sind", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Aufbruchspuren soll es nicht geben. Gestern lief der Betrieb auch wie gewohnt unter der Leitung des 43-Jährigen weiter.

Aus Behördenkreisen verlautete, dass die Täter bei ihrem Einbruch in die Friseurwohnung "wohl gezielt die Konfrontation" mit dem prominenten Kaarster gesucht haben.