Neuss: Das Fest zum Ende der Großbaustelle Innenstadt

Nach 15 Monaten Bauzeit wird am Samstag in der Innenstadt gefeiert.

Neuss. Das wurde auch Zeit: Die Großbaustelle in der Innenstadt ist bis auf wenige Restarbeiten nach 15 Monaten beendet. Unter dem Motto "Et es jeschafft" wird das am Samstag gefeiert.

Der neue Hauptstraßenzug wandelt sich von 11 bis 18 Uhr zur Bühne. Stadt, Stadtwerke und die Rheinbahn haben nach dem gemeinsamen Bewältigen der Baustelle jetzt zusammen das Fest organisiert.

Die Bauarbeiten selbst, eine durch unterschiedlichste Aufgaben und Gewerke hochkomplexe Angelegenheit, gingen ohne einen einzigen Unfall vonstatten - und das bei 30 000 Passanten pro Tag.

"Absolut überzeugend" ist für Bürgermeister Herbert Napp das Ergebnis, da stimmen Stadtwerke-Chef Heinz Runde ("exzellent") und Rheinbahn-Vorstand Dirk Biesenbach ("städtebaulich perfekt") gern zu.

Auch die Wiederkehr der 709 begrüßt Herbert Napp ausdrücklich: "Sie störte an dieser Stelle wahrlich nicht. Jetzt sollten die Neusser auch den lieben Frieden einkehren lassen."

Das Fest selbst wird eines ohne Bühnen, (fast) ohne feste Programmpunkte. Eröffnet wird natürlich dennoch.

Ab 10.50 Uhr spielt die 20-köpfige Brass-Band Schwarz-Rot-Atemgold, bevor es zum Start um 11 Uhr vor dem Rathaus eine kleine Talkrunde zur Baustelle geben wird. Ab 11.30 Uhr steht dann auch bis 18 Uhr der Rathausbalkon allen offen, die den Blick von oben auf den neuen Hauptstraßenzug genießen wollen.

Von 11 bis 18 Uhr pendeln historische Bahnen zwischen Theodor-Heuss-Platz und der Stadthalle: Die Fahrzeuge aus dem Jahr 1926 fuhren damals auf die Furth. Die Fahrten sind kostenlos.

Immer wieder werden Musikgruppen lautstark durch die Straße ziehen. Dabei sind International Brass, das Damen-Quintett Venusbrass, Energiebündel. Mobil sind auch die Theatergruppen des Tages: Die Stelzer zeigen Choreografien im Stil der Commedia dell’Arte, Fenix Theatre und Skydreams zeigen ihr Können, PasParTouT präsentieren sich als komödiantischer Hühnerhaufen.

Wenn die kleinen Gäste etwas nur für sich suchen, sind sie am Konvent richtig. Spielen, Schminken, Malen heißt es dort, und die Maus kommt auch.

Die Schüler der Kreuzschule zeigen, dass sie sich auskennen: Sie präsentieren an der Ecke Niederstraße/Erftstraße ein 2,50 Meter großes Modell des Niedertors.

Schon jetzt ist im Foyer des Rathauses eine Fundgrube geöffnet: 45 großformatig abgezogene historische Schwarz-weiß-Fotos geben die Entwicklung des Hauptstraßenzugs seit 1895 wieder: Die Straße ohne Straßenbahn und mit Gleisen, den Autoverkehr am Markt, Zerstörungen des Krieges und Bausünden der jüngeren Zeit.

Festabschluss (und einziges Event, das zu bezahlen ist): Poetry Slam in der Bahn. In einem Fernnbahnzug aus den 60er Jahren werden Sprachkünstler auf jeweils einstündigen Fahrten kurze selbstgeschriebene Texte vortragen, genauer: performen. Start ist um 19.30, 20.45 und 22 Uhr. Karten für 5 Euro gibt es bei der Tourist Info am Büchel.

Die Einzelhändler beteiligen sich nicht am "Fest der Farben", halten aber die Geschäfte zumindest überwiegend bis 20 Uhr auf. Eine Woche darauf, steht dann das Fest "Neuss blüht auf" des City-Treffs an.

Willkommener Zufall: Am Samstag findet am Freithof auch noch das Weinfest statt. Und von Freitag bis Sonntag ist am Markt wieder ein französisches (Markt-) Dorf aufgebaut.