Neuss: RWE dementiert Droh-Vorwürfe

Der Konzern RWE weist Vorwürfe zurück, er hätte bei Verhandlungen eine Drohkulisse aufgebaut: „Nicht unser Stil.“

Neuss. Die Entscheidung über den künftigen Partner der Stadtwerke steht nach mehr als einem Jahr der Vorbereitung und Prüfung kurz vor bevor.

RWE, Stadtwerke Düsseldorf und Rhein-Energie Köln sind noch im Rennen. Jetzt haben Hinweise aus einer nicht-öffentlichen Sitzung der interfraktionellen Arbeitsgruppe bei RWE für Empörung gesorgt.

Dort sei nicht zum erstenmal berichtet worden, erklärte ein Teilnehmer gegenüber der WZ, RWE drohe, das Regionalcenter in Neuss mit knapp 300 Mitarbeitern müsse nicht unbedingt Bestand haben, sollte RWE nicht zum Zuge kommen. Auch der Focus berichtete so am Montag.

"Eine Äußerung, dass RWE bei einem Scheitern des Beteiligungsprojektes Arbeitsplätze abziehe, ist von unserer Seite nicht gefallen", erklärte gestern Bernd Böddeling, Finanzvorstand von RWE Rhein-Ruhr. Es sei nicht Verhandlungsstil, die Neusser Arbeitsplätze als Drohpotenzial einzusetzen.

Im übrigen, so Böddeling, zeichne sich das Regionalcenter durch gute Infrastruktur und erfolgreiche operative Arbeit aus. "Verlegen? So einen wirtschaftlichen Unsinn machen wir nicht."

Im Ringen der drei Bewerber geht es um einen Anteil von 24,9Prozent an den Stadtwerken - einzubringen über Sacheinlagen. Der RWE-Finanzvorstand verweist auf enge Beziehungen zu Neuss, bewährte Zusammenarbeit und ein schlüssiges Konzept.

Es werde auch, so Böddeling, "über eine Stärkung des RWE-Standortes Neuss mit einer Aufstockung der Mitarbeiterzahl in nennenswerter Größenordnung nachgedacht".

Der Stadtrat wird über die strategische Partnerschaft aller Voraussicht nach noch vor der Sommerpause entscheiden.