Rhein-Kreis Neuss: Prozess - Millionenbetrüger vor Gericht
41-jähriger Korschenbroicher wegen Betrugs angeklagt.
Rhein-Kreis Neuss/Düsseldorf. Ein mutmaßlicher Millionenbetrüger muss sich seit Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Er soll als Manager einer Immobilienfirma vor etwa neun Jahren bundesweit 52 Kunden um rund 2,5 Millionen Euro betrogen haben.
Über 25 Telefonverkäufer soll er gutgläubigen Anlegern vorgegaukelt haben, sie könnten innerhalb kürzester Zeit durch Immobiliengeschäfte eine Rendite im zweistelligen Bereich erzielen. Tatsächlich seien die Immobiliengeschäfte nur vorgeschoben gewesen, geschäftliche Abwicklungen habe es nie gegeben, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft.
Der 41-Jährige aus Korschenbroich soll mit den Einnahmen ein Leben in Saus und Braus geführt haben. In der Karibik ankerte seine Luxusyacht, in Korschenbroich residierte er auf einem feinen Landgut. Dann meldete das Unternehmen plötzlich Insolvenz an.
Und es kam raus: Die von den Anlegern eingezahlten Gelder sollen im Firmengeflecht oder den privaten Taschen des Angeklagten versickert sein. Bereits im Jahr 2004 hatte die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Weil die Strafkammer jedoch mit anderen Dingen beschäftigt war, kommt es erst jetzt zum Prozess. Bislang ist der Mann auf freiem Fuß.
Zum Auftakt legte der 41-Jährige, der gelernter Elektroanlageinstallateur ist, ein Teilgeständnis ab. Er betonte jedoch, dass es durchaus operatives Geschäft gegeben habe. Seine Firma sei Inhaber dreier großer Immobilienobjekte. Warum das Gebäude jedoch nicht im Grundbuch eingetragen war, konnte er nicht erklären.
"Mich belastet das Verfahren sehr", sagte der Korschenbroicher. Entsprechende Unterlagen, die angeblich seine Unschuld beweisen sollen, hatte der 41-Jährige jedoch nicht dabei.
Die Strafkammer hat Verhandlungstermine bis Jahresende anberaumt.