Analyse: Der Sportplatz Haßlinghausen und die Kosten

Die WZ beleuchtet die unterschiedliche Deutung des Bürgerentscheids am 28. Oktober. Das Kernargument für den Verkauf ist inzwischen überholt.

<strong>Haßlinghausen. "Ja" zur Sanierung des Sportplatzes Haßlinghausen an bisheriger Stelle - "Pro Sport", aber gegen die Sportplatzsanierung und für eine Verlagerung andererseits: Für viele ist der Wahlkampf vor dem Bürgerentscheid verwirrend. Das räumten selbst die Wahlkämpfer ein, die sich am Samstag erstmals an die Straßen stellten. Bürgerinitiative zur Sportplatzsanierung sowie die Grünen mit je eigenen Sänden auf der einen Seite - CDU und SPD mit einem Gemeinschaftsstand auf der anderen. Straßenwahlkampf - ein mühsames Geschäft. Dabei soll gerade dort überzeugt werden, sollen Argumente an die Frau und den Mann gebracht werden.

Die WZ wird bis zum Bürgerentscheid am 28. Oktober einige dieser Argumente näher unter die Lupe nehmen.

Von 800 000 Euro Steuerverschwendung (20 Jahre lang 40 000 Euro zusätzlicher Kreditkosten) sprechen CDU und SPD im Wahlkampf vor dem Bürgerentscheid. Die Grünen fordern dagegen eine Kostenanalyse inklusive Abschreibung und jährlichem Unterhaltsaufwand.

Sie rechnet je nach Kreditzeitraum und Zinshöhe mit 35 000 bis 50 000 Euro jährlicher Belastung für die Verlagerungslösung gegenüber 81 000 bis 101 000 bei einer Sanierung. Die Abschreibung sei bei der Neubaulösung lediglich um 17 000 Euro höher. Bliebe ein Bilanzvorteil von gut 30 000 Euro jährlich.

Die Grünen gehen von höheren Abschreibungssummen aus, kommen nur noch auf eine Differenz von 8000 Euro zwischen beiden Lösungen jährlich. Das, so argumentieren sie, würde wohl schon der Unterhalt der neuen Tribüne mit Umkleiden kosten. Die ZGS wiederum spricht nur von Mehrkosten für Reinigung und Energie von 1000 Euro pro Jahr, will mit den Vereinen einen Nutzungsvertrag schließen.

Kernargumente der Sanierungsbefürworter: Die kurzen Wege insbesondere für Schüler aber auch Vereinssportler zum Sportplatz in der Ortsmitte bleiben erhalten. - Am Landringhauser Weg bliebe ökologischer Freiraum erhalten, die Anwohner würden durch den Verkehr nicht stärker belastet. - Großflächiger Einzelhandel auf dem alten Sportplatz könnte die Geschäftsstruktur der Mittelstraße gefährden.

Kernargumente der Verlagerungsbefürworter: Ein Neubau am Landringhauser Weg wäre unter dem Strich kostengünstiger und würde mehr Möglichkeiten für den Sport schaffen. - Durch eine Bebauung des Alten Sportplatzes würde Haßlinghausen städtebaulich aufgewertet, ein Abfluss von Kaufkraft verhindert. - Der alte Sportplatz könnte aufgrund der räumlichen Enge und angrenzender Bebauung nur eingeschränkt genutzt werden.