Kleine Kicker meiden den Bolzplatz
Das ärgert uns Tönisberger: Das Plätzchen an Pastoratsbenden macht keinen guten Eindruck. Trotz ungünstiger Vorzeichen will die Stadt das Areal sanieren.
Tönisberg. Die Neugestaltung des Bolzplatzes an Pastoratsbenden ist für die Tönisberger Jung-Kicker zum Rohrkrepierer geworden. Damit geht diese leidige Angelegenheit ins vierte Jahr.
Begonnen hat alles im Dezember 2004, als ein Anlieger-Ehepaar vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf mit seiner Klage siegte, so dass die Stadt Kempen innerhalb kürzester Zeit die auf der Spielfläche befindlichen Ballfanggitter und Tore abbauen musste- was einer Schließung des Platzes gleichkam.
Da halfen auch alle Proteste, Spruchbänder und Einwände von Eltern, Parteien, Sportverein und kinderlieben Anwohnern nichts. Immerhin konnte die Stadt Kempen im Dezember 2006 in einer höheren Instanz einen Vergleich aushandeln, der mit verschiedenen Einschränkungen und Auflagen eine Neugestaltung des Platzes und damit eine Neueröffnung möglich machen sollte.
Anfang Juni 2006 entschied sich der städtische Kempener Jugendhilfeausschuss für den Vergleichsvorschlag, der voraussichtlich mit 60000 Euro zu Buche schlagen wird. Doch noch immer schlummert der Platz öd- seiner Tore und Fanggitter beraubt- vor sich hin. Und das sprießende Unkraut kündet davon, dass die fußballbegeisterten Kinder des Bergdorfs den Platz längst verlassen haben.
"Immer rollt uns der Ball in den naheliegenden Graben, da macht das keinen Spaß mehr", erzählte dieser Tage ein kleiner Junge mit traurigen Augen und dem Ball unter dem Arm. Sehr zum Leidwesen der Mütter hat sich der Kicker-Nachwuchs eine Ecke weiter auf den asphaltierten Kirmesplatz an der Rheinstraße verzogen.
Aber am Horizont zeigt sich ein Silberstreif. Sport-Dezernent und Kämmerer Volker Rübo beruhigt die Gemüter: "Der Kempener Stadtrat hat die Mittel für die Umgestaltung der Fläche zur Verfügung gestellt, sie sind in den Haushalt für 2008 eingebracht."
Mit der Genehmigung des Haushaltes wird in Kürze gerechnet. Dann hofft Volker Rübo, dass das Grünflächenamt mit den Arbeiten noch vor den Sommerferien beginnen kann.
Für die Tönisberger Nachwuchskicker bleibt zu hoffen, dass der Bolzplatz bald wieder zu einem Fußballtreffpunkt wird. Die Einschränkungen sich beträchtlich: Größe, Nutzungszeiten, schallgedämmte Ballfangzäune, verschließbares Tor, Dämpfungsgitter, Tore aus Aluminium mit Netzen, stichprobenartige Kontrollen durch die Stadt...