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Lank: So unterschiedlich, laut und wild

Prima Klima, entspannte Party: Das Publikum feiert das letzte Konzert von Rock am Turm im ausverkauften Wasserturm.

Lank. Für einige war die achte Auflage das schönste Konzert, und auch wenn man dem Abschied eine gewisse Verklärung unterstellt: Wirklich fulminant haben die Gäste die Konzertreihe Rock am Turm verabschiedet. Sehen kann es niemand, aber der Initiator und Moderator Wölli Rohde behauptet mit erkältungsbedingt rau krächzender Stimme, mit "einer kleinen Träne im Auge" die letzten Bands anzusagen.

Das tut er dann mit offensichtlichem Genuss und verbunden mit einer humorvollen Drohung: "Ich werde nicht zulassen, dass Meerbusch wieder musikalische Diaspora wird." Soviel zum angekündigten Ende der Punk&Rock-Konzertreihe.

Aus 200 Bewerbungen hatte Rock am Turm fünf ausgefiltert und dabei auch eine Premiere parat.

Mit der Rolle des Anheizers haben die vier Musiker von Sacrifight überhaupt kein Problem: Wie der Soundtrack eines Erdbebens dröhnt ihr Punk-Metal-Sound durch den Wasserturm, gewaltig und hart. Dass Schlagzeuger Mr.Blue den Sänger nicht hören kann, liegt nicht an Simon Vanscheidt: Stimmgewaltig und melodiös setzt der sich in dem Schlagzeug-Höllensound durch.

Von dieser Kraft ist Luksus weit entfernt. Ihr "Wir sind da" klingt nach dem musikalischen Überfall der Vorgänger zunächst unfreiwillig hilflos. Doch auch der sanftere Pop-Rock kommt gut an: Die ersten Tänzer reißen die Arme schwofend in die Höhe.

Samstag Lank, gestern Berlin: Die Punker von BRDigung geben dem überwiegend jungen Publikum im ausverkauften Wasserturm kräftigen Punk auf die Ohren. "Macht doch mal ein bisschen Lärm", brüllt Sänger Julez in den Saal, denn was Klassikhörer freut, will ein Punker nicht: ein andächtig lauschendes Publikum. Diese Gefahr besteht in Lank aber nicht: Nach und nach geraten die Zuhörer in Bewegung.

Dennis Diehl, der massige Sänger von Butterfly Coma erweist sich als idealer Verstärker. Ohne Zögern räumen die Zuhörer auf seine Aufforderung hin eine Mittelgasse frei, nur um danach mit Lust und Wucht aufeinander zuzustürmen. Und was sagt der seine Texte geradezu herausbrüllende Frontmann ganz fürsorglich: "Stürzt euch ins Schlachtgetümmel - aber passt gut auf euch auf!" Metal und Hardcore verbindet Butterfly Coma zu Metalcore, den auch Keyboard und Gesang dominieren dürfen. Hart und geradlinig ("Macht Lärm und tanzt!") kommen die Jungs aus Meerbusch an und liefern dabei den Lacher des Abends: Punk und Rasta ziehen im Saal rhythmisch zuckend als Polonaise ihre Kreise.

Das macht den Wechsel noch krasser, denn zum letzten Rock am Turm-Weihnachtskonzert hat es eine Reggae-Band auf die Bühne geschafft. Ein krasser Stilbruch, der funktioniert: Drei Sänger, karibisches Meeresrauschen wie bei Bob Marley, zwischendurch ganz überraschend Hiphop: Für die Rockpunker im Publikum war die Düsseldorfer Band Headshop gewiss die größte Herausforderung.

Special Guest Lolita Nace brachte das Konzert auf den Punkt: "Es gibt heute so viele unterschiedliche Bands und Genres. Dass ihr das aufnehmt, finde ich nur toll!" Da konnte selbst Wölli nichts mehr ergänzen: "Es war eine große Zeit. Bleibt uns gewogen."