Neuss: Symbole und Sakralarchitektur im Clemens-Sels-Museum

Bald im Clemens-Sels-Museum: Werke vom Maler Wilhelm Teuwen und Fotos des Kirchenbaus an Rhein und Ruhr.

Neuss. Mit Zeichnungen von Wilhelm Teuwen, dem Maler und selbsternannten Erfinder neuer Symbole und einer Fotosammlung über den Kirchenbau im 20. Jahrhundert an Rhein und Ruhr, hat das Clemens-Sels-Museum ab morgen gleich zwei neue Ausstellungen.

Wilhelm Teuwen-Liebhaber können in "Spirituelle Welten" des Meisterschülers Heinrich Campendonks eintauchen, der von sich selbst sagte, dass er kein Maler sei, sondern neue Symbole erfinde. "In der Tat ist das Entziffern seiner Motive schwere Arbeit. Seine verwendeteten Symbole sind stark verfremdet", sagt Museumsdirektorin Gisela Götte über die Zeichnungen und Skizzen des 1967 verstorbenen Lehrers für Kirchen- und Glasmalerei an der Kölner-Werkkunstschule.

Seine Werke zeigen sowohl religiöse Symbole wie Fisch, Taube und Kelche als auch Zeichen der freimaurerischen Tradition, die sich im Senkblei, im Dreieck oder im Bildnis zweier Säulen wiederfinden. Ebenso zu sehen sind Holzschnitte und Druckstöcke sowie zwei von Teuwen gestaltete Glasfenster.

Mit "Frömmigkeit und Moderne - Der Kirchenbau im 20. Jahrhundert" ist dem Clemens-Sels-Museum in Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein Abbild der modernen Sakralarchitektur aus dem Blickwinkel bekannter Fotografen gelungen. "Bauten, die heute durch die wirtschaftliche Lage um ihre Existenz fürchten müssen und deshalb größtenteils nicht mehr zugänglich sind", weiß Professor Hans Körner der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf seit seiner Arbeit mit Studierenden für die Ausstellung.

Das Projekt im Fach Kunstgeschichte zeigt moderne, radikale und aufsehenerregende Bauten der Avantgarde-Architektur. "Manche gleichen eher einem Bahnhof oder einem Krankenhau s als einer Kirche", so Körner. Das Medium Foto habe vom Ende des ersten Weltkriegs bis in die 60er Jahre geholfen, den Menschen den neuen Stil fern der Gotik näher zu bringen.

Die Fotos lenken den Blick zu Details, wie bei der Heilig Kreuz-Kirche in Bochum, erbaut von Rudolf Schwarz und fotografiert von Arthur und Christof Pfau, die mit einer komplett verglasten, bunten Außenseite für Furore sorgte.

Die Fotos aus bedeutenden Archiven sowie "Spirituelle Welten" sind außer montags täglich von 11 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr im Clemens-Sels-Museum zu sehen.