Feuerwehr-Jubiläum: Ganz Hinsbeck sieht Rot
Zum 125-jährigen Bestehen ziehen 3000 Feuerwehrleute durchs geschmückte Bergdorf.
Hinsbeck. "Die Freiwillige Feuerwehr ist die erste, mutigste und lebendigste Bürger-Initiative in unserem Land", lobte Landrat Peter Ottmann am Samstag bei seiner Festrede. Anlass: Die Hinsbecker Feuerwehr feierte am Wochenende ihr 125-jähriges Bestehen. "Die Bevölkerung steht hinter ihrer Wehr", fügte Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel dem Ottmann-Wort hinzu.
Die rot-weißen Hinsbecker Fahnen mit den gekreuzten Petrus-Schlüsseln, dem Wappen der Alt-Hinsbecker Gemeinde, waren an nahezu allen Häusern entlang des Zugwegs gehisst. Mit rot-weißen Flatterbändchen waren die "Maien" entlang des Zugwegs geschmückt. Rot-blaue Papierröschen prägten das Epi-Zentrum des Festes: Markt- und Parkstraße sowie die Straßen an St. Peter.
Zwischen St. Peter, Feuerwehr-Gerätehaus und Kirmesplatz stand das Festzelt, wo bereits am Freitagabend viel los war: "Die tolle Bänd" spielte fetzige Musik.
Voll besetzt war St. Peter am Samstagabend beim Festgottesdienst mit Standarten-Weihe. Zahlreiche Hinsbecker säumten schon Samstagabend beim ersten Festumzug die Straßen. Feierlich die anschließende Kranzniederlegung am renovierten Ehrenmal, der sich der große Zapfenstreich anschloss.
Bestens besucht war auch das Festbankett am Samstag im Zelt, bei dem kein Hinsbecker Verein fehlte. "Die Nachwuchsförderung ist eine Aufgabe, die die Stadt aktiv unterstützt", lobte Bürgermeister Christian Wagner den Einsatz der Wehr für die Jugendfeuerwehr.
Am Sonntag zogen dann mehr als 3000 Feuerwehrleute durch das mit 1500 Maien geschmückte Bergdorf. Besonders freuten die Hinsbecker sich über eine große Abordnung aus Ober-Gatzem (Eifel), mit der man seit mehr als 30 Jahren Kontakte pflegt.
Ferner waren 21 Blauröcke aus Wetter/Hessen zwei Tage dabei. Diese Verbindung ist über den ehemaligen Löschzugführer Gerd Nienhaus zustande gekommen, den es aus beruflichen Gründen nach Hessen verschlagen hat. "Das gute Wetter kommt aus unserer Gemeinde, aus Wetter", schmunzelte Nienhaus, der wie seine Kollegen aus Hessen in der Jugendherberge schlief.
Erstmals fand die Schau-Übung zum Kreisverbandsfest am Sonntag nicht auf den Höhen oder auf dem Sportplatz statt, sondern an der Oirlicher Straße auf einem frisch gemähten Feld. Dabei zeigte die Jugendfeuerwehr ihr Können. "Die erste Übung im Rahmen des Kreisverbandsfestes 1960 fand auf dem Sportplatz statt", erinnerte sich Heinz Zetzen (71), langjähriges Vorstandsmitglied.
Und Gerhard Pynenburg, mit 90 Jahren der älteste Hinsbecker Feuerwehrmann, erinnerte sich noch an die Alarmierung per "Höre" (Horn) und die Zeit der Löschgruppe Glabbach mit eigener Spritze und eigenem Gerätehaus. Das Glabbacher Spritzenhaus ist 1818 erstmals erwähnt worden.