Abschied: Hans Rudolf Knäpper geht mit Musik in den Ruhestand

Schüler, Lehrer und Eltern sagen „Auf Wiedersehen“.

Kaldenkirchen. "Die fröhlichen Kinderstimmen, ihren Gesang und ihre Freundlichkeit werde ich vermissen", sagt Hans Rudolf Knäpper. Offiziell geht er zum 1. Oktober in den Ruhestand. Gestern verabschiedeten ihn Schüler und Lehrer der Gemeinschaftsgrundschule Kaldenkirchen. 29 Jahre war er Hausmeister im Schulzentrum an der Buschstraße und auch für die Hauptschule verantwortlich.

Lampe kaputt, Ball auf dem Dach - Hausmeister Knäpper hilft

"Eigentlich wollte ich einfach, ohne jede Feier gehen. So wie ich auch gekommen bin." Hans Rudolf Knäpper blieb im Hintergrund, sorgte aber immer dafür, dass der Betrieb lief. Oft war Knäpper schon vor 7 Uhr in der Schule. Im Heizungskeller prüfte er, ob die Heizung störungsfrei angelaufen ist. Die Heizung war jahrelang das Sorgenkind. Nach Schulschluss - und das ist oft am späten Nachmittag - waren Kontrollgänge in und um das Schulzentrum notwendig. Sind alle Fenster zu? Sind alle Lichter aus, alle Türen abgeschlossen? Während des Unterrichts kommen Schüler und brauchen Kreide, berichten, dass die Lampe in der Klasse defekt ist oder der Kopierer nicht funktioniert. Nerven bewahren hieß es, wenn immer wieder Bälle auf’s Dach fielen und die Kleinen dann freundlich baten: "Herr Knäpper, holen Sie uns den Ball vom Dach." Oder wenn Eltern sonntags abends bemerkten, dass ihr Kind den Schulranzen in der Klasse gelassen hatte aber noch Hausaufgaben machen musste. Der Hausmeister half. Mit Kindern kennt er sich aus. Schließlich ist er Vater von drei Kindern und Opa von drei Enkeln. Als Bergmann, den Beruf hat der 62-Jährige gelernt, wäre er früher im Ruhestand. Seine ehemaligen Kollegen gingen mit 50 und 55 Jahren in Rente. "Die habe ich nicht beneidet", sagt Knäpper. Da schon vor 30 Jahren immer mehr Zechen schlossen, wurde er nach Kaldenkirchen vermittelt.

Ende 1978 zog Hans Rudolf Knäpper mit seiner Familie von Kamen in die Hausmeisterwohnung in Kaldenkirchen. Dort wuchsen seine Kinder auf. "Deshalb möchte ich hier bei Kindern und Enkeln bleiben." Jetzt hat er mehr Zeit für Familie, Haus, Hof und Garten.