Kempener Altstadt tanzt beim Kneipenfestival: Musik ist Trumpf
Zur Premiere strömten auf Anhieb über 1000 Besucher in neun Lokale. Allerdings gab’s eine Absage.
Kempen. Die Altstadt verwandelte sich am Samstag in eine einzige große Bühne. Das erste Kneipenfestival in der Thomasstadt stand auf dem Programm. Und überall hörte man Musik.
Den Anfang machen die New Orleans Heartbreakers im Café Peerbooms. Oder besser gesagt davor. "Das ist so als Appetithappen gedacht. Das schöne Wetter hilft uns da natürlich", so Manfred Oomen. Obwohl es ja Kneipenfestival heißt, habe man auch Cafés und Restaurants mitgenommen. "Deswegen fangen wir auch an, ich denke das ist auch im Sinne unseres Publikums."
Die Band hat sich Oomen selber ausgesucht. "Ich finde, Jazz passt gut in unser Lokal. Außerdem spielt die Band ja ohne Verstärker, das geht hier auch ganz gut."
Sophia Wildner, Lehrerin am Thomaeum, beginnt ihren Rundgang ebenfalls bei Peerbooms. "Das ist ein guter Start, finde ich. Gleich ziehe ich dann aber noch weiter. Ich möchte gern noch ins Ela oder in Bärlin’s." Um 20.30 Uhr ziehen die Heartbreakers um ins Innere des Cafés.
Ab 21 Uhr wird auch in anderen Lokalen musiziert. Im Life-Time spielen die Crazy Vibes, die Soul, Funk, Disco und R’n’B im Programm hatten. Jan Heulbach ist mit seinen Freunden unterwegs. "Ich finde die Band total klasse, die trifft voll meinen Geschmack", freut er sich.
Die Clique hatte sich am Buttermarkt auf den Abend eingestimmt, danach geht es weiter ins Comix. Dort spielt die Plug & Play Music Company. Das Lokal platzt auch allen Nähten, ein Plätzchen zu finden ist schwer.
Genauso sieht es auch im Treppchen aus. Dort gibt sich der Schlagzeuger der NDW- Band Trio die Ehre. Zusammen mit der Band Alec performt er Oldies aus Rock und Pop. Wirt Armin Horst berichtet, dass er die Idee eines Kneipenfestivals auf Anhieb klasse fand. "Die Band ist natürlich ein Glücksfall, aber ich hoffe, dass das Festival nächstes Jahr wiederholt wird und sich noch ein paar mehr Wirte anschließen."
Werner Kutscher ist ebenfalls im Treppchen. "Das ist sensationell hier, die Stimmung ist supergeil und die Band macht tolle Musik. Aber gleich will ich auch mal nach Klingenberg, gucken wie es da aussieht, das Lokal liegt ja etwas außerhalb."
Das macht sich in der Tat bemerkbar. Die Zuschauerzahl ist dort niedriger als in den Kneipen innerhalb des Rings. In der Gaststätte am Kuhtor bietet die Stereo Box Band "lange nicht gehörte Rock und Popklassiker".
Richtig voll wird es mit der Zeit im NT-News. Hoi Polloi nennt sich die Combo aus England, die dort aufspielt. Inhaber Theo Nikolaidis ist begeistert. "Ich kenne die Band, sie entspricht voll meinem Musikgeschmack. Ich hoffe meinen Gästen gefällt es auch." Nikolaidis unterstützt dieses Festival: "Das ist mal was Neues, die Idee gefällt mir gut."
Während es im NT-News Rock-Klassiker und Evergreens auf die Ohren gibt, überrascht das Bärlin’s mit irischer Folklore. Das Duo Bardic bietet in der ersten Etage einen interessanten Mix aus Gitarre und Geige und begeistert die Zuhörer.
Derweil schlagen die Blueskings im Ela ruhigere Töne an, was glückliche Zuhörer findet. Den Abschluss bildete das Rodizio Sol Brazil. Dort gibt’s ab 22 Uhr Tanzbares aus der Salsa-Ecke - die Band heißt entsprechend Salsa Boys.
"Ich bin mit der Besucherzahl zufrieden. Wir haben im Vorverkauf 800 Tickets abgesetzt, aber ich denke, es sind weit mehr als 1000 Leute unterwegs", berichtet ein zufriedener Adam Ruta vom Veranstalter Gastro-Event. Kempen habe er sich als Veranstaltungsort ausgesucht, weil es eine "geschlossene Struktur" besitzt und solch ein Event gut zur Stadt passe.
Und: "Das Kneipenfestival wird nächstes Jahr im Herbst auf jeden Fall wieder stattfinden. Wir hoffen, dass wir dann noch mehr Wirte zur Teilnahme bewegen können. Und wir wollen mit neuen Bands zusammenarbeiten."