Theo I. feiert mit den Kindern
Kinderkarneval: Die Partys in der Köhlerhalle und im Kolpinghaus sind ein Spiel-Paradies.
<strong>Kempen. Mia hat sich den besten Platz in der Köhlerhalle gesichert. Hoch oben auf Papas Schultern hat es sich die Dreijährige bequem gemacht. Die Augen weit aufgerissen, verfolgt sie als Bienchen verkleidet inmitten der anderen Karnevalisten den Einzug des Kempener Prinzenpaares. "Wir sind zum ersten Mal hier auf der Kinderfete in der Köhlerhalle. Ansonsten ist ja am Rosenmontag auch nichts los in Kempen", sagt Papa Dirk Prinz.
1500 Besucher beim Karneval in der Köhlerhalle
1500 Besucher kann der Kempener Karnevalsverein zum Familienkarneval in die Köhlerhalle locken. Rund 900 Kinder feiern mit ihren Eltern bis zum Veranstaltungsende um 17 Uhr. Clown Heinzo begrüßt das Prinzenpaar und moderiert die Bühnenshow, die sich aus Auftritten der Schülergruppe, der Jugendgarde und der Minigruppe der Stadtgarde zusammensetzt. Besonders beliebt bei den Kindern: Die Rodeo-Tigerente. Vor ihr hat sich eine lange Schlange gebildet.Ohne Hilfe klettert die siebenjährige Hanna auf den bockigen, schwarz-gelb getigerten Wasservogel. Nur mit einer Hand hält sich das hübsche Engelchen fest, als die Ente langsam Fahrt aufnimmt. Die ersten vier Bocksprünge federt das Mädchen ab, dann verliert sie den Halt. Mit ihren weißen Flügelchen kann sie den Aufprall nicht abfedern. Und trotzdem steht sie sofort wieder auf.
Auf dem Luftkissen der Hüpfburg purzeln derweil Feen, Feuerwehrmänner und Fußballer wild durcheinander. Mitten drin steht Moritz. Der Zweijährige ist als Clown verkleidet. An Mamas Hand traut er sich nur auf den Rand des wackeligen Kissens. "Ich war an Karneval immer viel unterwegs. Die Kinderfete bietet uns nun die Möglichkeit gemeinsam Karneval zu feiern", sagt Sandra Markstein, die Mutter von Moritz.
Enttäuscht ist die Karnevalsgesellschaft "Blau&Weiß Kamperlings" vom Verhalten des Prinzenpaares. Ohne abzusagen tauchten Theo I. und Karin I. einfach nicht bei Kinderkarnevalsparty im Kolpinghaus auf. "Mit der Besucherresonanz sind wir jedoch zufrieden. 180 Kinder haben mit uns gefeiert", sagt Blau&Weiß-Präsident Günter Vida.
Doch nicht allen Kindern war das Karnevalstreiben im Kolpinghaus ganz geheuer. Elias hat sein Gesicht tief in seinem Krokodilkostüm versteckt. Mit der rechten Hand sucht er immer wieder die Finger seiner Mutter. "Es ist seine erste richtige Karnevalsparty", erzählt Mutter Carola Henning. Sie hat sich bewusst für die Karnevalsparty im Kolpinghaus und gegen die Kinderfete in der Köhlerhalle entschieden. "Hier habe ich den Kleinen besser im Blick", sagt sie.
Mit einem lauten Scheppern macht Sebastian auf sich aufmerksam. Wieder holt der Elfjährige im Spiderman-Kostüm aus und schmettert den Ball in den Dosenturm. Weißblechbüchsen kullern auf dem Boden rum. Nur noch zwei sind stehen geblieben. Konzentriert zieht er die Stirn kraus und wirft wieder - leider daneben.
Seine beiden Schwestern basteln lieber Nudelketten. Während die achtjährige Alicja die harten Teigwaren schon selbst auffädeln kann, braucht ihre einjährige Schwester Carola noch Hilfe von Mama Beatrice Orlowski. "Wir wollten eigentlich zum Rosenmontagszug nach Krefeld. Aber mit der Kleinen und bei dem schlechten Wetter hätte das bestimmt nicht so großen Spaß gemacht", sagt sie.
Auswahl: Die Scouts des KKV suchten im Gewühl die besten zehn Kostüme. Um 16Uhr lüften sie das Geheimnisn.
Gewinner: Als zuckersüße Obstplantage überzeugt Carina Tissen (8) die Jury. Als Clown verkleidet sich Marie Muysers (8) und Felix Steinert (10) als Fischeintopf. Ein hübsches Einhorn gibt Hanna Groenert (8) ab, ihre Schwester Jule (5) ein nettes Froschmädchen. Justina Steiner (9) wird als Waldfee prämiert. Den Titel des schönsten Teufels heimste Patricia Börst (10) ein. Zoe Schumacher (4) gewinnt als Hexe. Einen Ausflug ins Tierreich unternehmen Emma Sahni (5) als Küken im Ei und Kim-Ben-Lea Hauser (3) als rosa Häschen.
Preise: Jede Kind bekommt einen Prinzen-Orden , zwei Karten für die Kempener Lichtspiele und Süßes.