Politik und Wirtschaftsförderung schlagen neuen Wirtschaftspreis vor Prämie soll kreisweit KI-Innovationen fördern

Kreis Mettmann · Analyse Solange Geld da ist, würde kaum jemand über die Ausgabe von 44.000 Euro nachdenken. Doch nun soll eine KI-Innovationsprämie ausgelobt werden.

Mit einem Handgeld sollen kleine Unternehmen belohnt werden, die Künstliche Intelligenz einzusetzen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

(dne) Ein Handgeld von 2000 Euro soll kleine und mittelständische Unternehmen belohnen, die den Mut hatten, Programme der Künstlichen Intelligenz (KI) für das eigene Geschäft einzusetzen. Dieser Vorschlag der Wirtschaftsförderung des Kreises steht auf der Tagesordnung des Kreisausschusses für Wirtschaftsförderung (6. Februar, 16.30 Uhr, Kreishaus Mettmann). Er geht auf eine Initiative der Kreistagsfraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zurück. Die hatten eigentlich einen weiteren Innovationspreis angeregt. Doch da es solche Preise bereits von vielen Institutionen gibt, entwickelte die Wirtschaftsförderung des Kreises die Idee vom KI-Handgeld. „Nicht das Wollen zählt, sondern das Machen! – Das soll der Leitsatz einer neuen Innovationsprämie für Kleinst- und Kleinunternehmen sein“, heißt es in der zugehörigen Ausschussunterlage.

Zehn entsprechend dotierte Schecks sollen 2025 und 2026 verteilt werden – so der Vorschlag. Hinzu kommt pro Jahr einmal 2000 Euro für eine besonders herausragende Umsetzung. Falls die Politik diesem Vorschlag zustimmt, wären insgesamt 44 000 Euro auszugeben – jeweils hälftig in 2025 und 2026.

Ob die Zusatzausgabe in Zeiten des Sparzwangs mit einer aufgebrauchten Ausgleichsrücklage im Kreis ihren Zweck erreicht, ist ungewiss. Auf Nachfrage erklärt die Wirtschaftsförderung des Kreises: „Die Prämie würdigt das Unternehmertum für bereits getätigte Investitionen im Bereich Künstliche Intelligenz. Der Motivationseffekt zeigt sich besonders bei anderen interessierten kleinen und mittleren Unternehmen, die diese Best-Practice-Beispiele als Vorbild nehmen und die Kreis-Wirtschaftsförderung als beratende Unterstützung, beispielsweise bei der Inanspruchnahme von staatlichen Investitionsfördermitteln, in Anspruch nehmen.“

So gesehen sind die 2000 Euro Handgeld einerseits ein Anerkennungsbeitrag und sollen andererseits andere Mittelständische und kleinste Unternehmen dazu anregen, sich mit KI zu beschäftigen. Zudem ist es Ziel der Wirtschaftsförderung, sich als Berater zu platzieren, wenn es um substanzielle Fördermittel geht. Ob es dazu wirklich einer Ausgabe von Steuergeldern bedarf?

Schließlich hat die Kreiswirtschaftsförderung auch ohne KI-Prämie schon einige Erkenntnisse gesammelt. Von den rund 22 000 im Kreis Mettmann ansässigen Unternehmen mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Angestellten, soll jedes fünfte , also 4400 Firmen, Künstliche Intelligenz als relevant für die eigenen Geschäftsprozesse bewerten. Dementsprechend groß sei der Bedarf, den die Wirtschaftsförderung des Kreises auch ohne die Zusatzkosten mit Informationen zu Fördermitteln und Veranstaltungen auf dem Themenfeld Digitalisierung bereits begleitet. Die Innovationsprämie käme noch als Extra obendrauf.