Lank: Senioren sitzen sicher im Sattel

Mit einem Training in Theorie und Praxis sollen ältere Radfahrer für den Verkehr fit gemacht werden.

Lank. "Wir sind mehr als zufrieden, mit dieser Resonanz konnte man in den Sommerferien nicht unbedingt rechnen", erklärt Norbert Lickes, der für die Stadt die Aktion "Senioren sicher im Sattel" in Kooperation mit der Polizei und der Verkehrswacht koordiniert.

20 ebenso rüstige wie mobile Lanker im besten Alter haben sich in der Teloy-Mühle eingefunden und lauschen den Ausführungen der beiden Verkehrsssicherheitsexperten Franz-Josef Baumeister und Martina Kosub. Tags zuvor folgten der Einladung in Nierst lediglich fünf Radler.

Doch der Seniorenbeauftragte Albert Güllmann ist zuversichtlich, dass bei den noch ausstehenden Terminen in Strümp, Osterath und Büderich noch eine ganze Reihe von Altersgenossen das Training wahrnehmen werden. "Es ist immer ein wenig schwierig, Senioren für so ein offenes Angebot zu mobilisieren, bekannte Organisationen wie die Awo oder auch Klubs wie der Radfahrverein haben es da leichter", spekuliert Lickes.

Bereut haben werden die Teilnehmer gestern ihr Kommen aber bestimmt nicht. Rege wird die Möglichkeit genutzt, einen kostenlosen Seh- und Reaktionstest durchführen zu können. Baumeister und Kosub haben darüber hinaus viele nützliche Hinweise parat, die manch einem bestimmt nicht bewusst sind, und die im Anschluss an den theoretischen Teil bei einer Fahrt durch das Dorf direkt in der Praxis getestet werden können.

Etwa, dass man in einem Verbund mit mehreren Radfahrern durchaus auch zu zweit nebeneinander fahren darf. Oder, wie man sich als Radfahrer im Kreisverkehr zu verhalten hat. Das ist in Lank sehr wichtig, "denn man kommt hier inzwischen ja weder rein noch raus, ohne einen Kreisverkehr zu passieren", flachst Baumeister.

Der Experte warnt aber auch vor zunehmender Unachtsamkeit, zum Beispiel, wenn man als Radfahrer, ohne Handzeichen vom Radweg direkt rauf auf den Zebrastreifen brettert. "Da kann kein Autofahrer mehr rechtzeitig reagieren." Ebenso gefährlich: nach dem Ende eines Radweges einfach in den fließenden Verkehr einfahren. "Radfahrer sind in diesem Fall verpflichtet, anzuhalten", ermahnt Kosub.

Der Mutmaßung eines Zuhörers, die Anzahl der Rad-Unfälle, an denen Senioren beteiligt sind, würde deswegen steigen, weil diese immer "tütteliger" werden, schiebt Baumeister allerdings einen Riegel vor: "Es liegt einfach daran, dass sich jeder seine eigenen Regeln macht. Und das kann nicht funktionieren."