Kaarst hat ein Sparpotential von 5 Millionen Euro

Die Gemeindeprüfungsanstalt hat die Arbeit der Stadtverwaltung analysiert.

Kaarst. Rund 5 Millionen Euro Einsparpotential hat die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) bei der Stadt Kaarst errechnet. In den vergangenen Monaten hat sie städtischen Verwaltungsbereiche analysiert. Ergebnisse stehen fest, einen kompletten Bericht wird die GPA in den nächsten Wochen Bürgermeister Franz-Josef Moormann überreichen.

"Wir gehen bei unserer Untersuchung immer der Kernfrage nach, wie kann die Aufgabenerfüllung einer Kommune möglichst günstig erbracht werden. Wir sprechen dann aufgrund der Erfahrungen, die in anderen Kommunen gemacht worden sind, Empfehlungen, was geändert werden könnte, aus", erläutert die Leiterin des Bereiches Überörtliche Prüfung und Beratung, Doris Krüger.

Im Vergleich zu anderen Städten seien in Kaarst die Einnahmen unter dem Durchschnitt, trotzdem könne sich das Leistungsangebot sehen lassen. "Denn andere Kommunen haben mit einer starken Verschuldung zu kämpfen. Dennoch: Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung werden die Stadt zukünftig finanziell belasten", warnt Krüger und rät, Leistungen zu hinterfragen. So gibt die Stadt überdurchschnittlich viel für den Bereich Sport und Sportstätten aus.

Seit der letzten Prüfung sei im Bereich Personal viel geschehen. Dennoch stellt die Prüfungsanstalt Einsparpotential fest: "Auf der Grundlage des Stellenvergleiches mit anderen Städten könnten die Bereiche Planung, Stadtentwicklung und Stadtkasse noch optimiert werden", sagt Krüger.

Doris Krüger lobt den präventiven Ansatz in der Jugendarbeit. Verbesserungspotential sieht sie im konsequenten Ausbau und in der Stärkung der Volllzeitpflegeangebote.

"Um eine enorme Steigerung des Zuschussbedarfs zu verhindern, sollte der Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige durch eine Steigerung des Anteils der Tagespflegeangebote erzielt werden." Insgesamt könnten im Bereich Jugend rund 400.000 Euro eingespart werden. Im Bereich Soziales könnten rund 300.000 Euro eingespart werden, würden die Unterbringungsmöglichkeiten in Übergangswohnheimen für Asylanten reduziert, so die GPA.

"Positiv ist, dass der Bereich zentralisiert worden ist, doch es fehlt an einer gesamtstädtischen Strategie, Zielbildung und Wahrnehmung der immobilienwirtschaftlichen Aufgaben", sagt die zuständige Beraterin Dagmar Klossow. Im Vergleich zu anderen Kommunen verfüge Kaarst überdurchschnittlich an städtischen Büros und an Schulgebäuden. Einsparmöglichkeiten sind bei den Nebenkosten und den Hausmeisterdiensten vorhanden. So ließen sich allein in dem Bereich über eine Million Euro sparen.

Die GPA mahnt an, dass es keine Dienstanweisung zur Korruptionsprävention gibt. Positiv sei, dass eine zentrale Submissionsstelle eingerichtet worden sei. Bei den Ausgaben für die Unterhaltung der Straßen liegt die Stadt im Mittelfeld, weil sie die Instandsetzung an Firmen vergibt. "Kleine Grünflächen sollten reduziert werden. Im Vergleich verfügt die Stadt über zu viele Straßenenlaternen. Auch im Baubetriebshof gibt es Optimierungsmöglichkeiten", sagt Klossow.