Kirche: Diskussion über den GvG-Prozess in Kempen

St. Marien: In der Altstadt favorisiert man eine GvG innerhalb der Stadtgrenzen.

Kempen. Handelt die Propsteipfarrgemeinde St. Marien zentralisierend und bietet nur im begrenzten Umfang ihre Hilfe an? Zu diesen Vorwürfen, die die Pfarrgemeinderats-Vorsitzende von St.Josef, Ina Germes-Dohmen, formulierte, nehmen jetzt Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Marien Stellung.

Die St. Marien-Geistlichen Propst Thomas Eicker und Kaplan Frank Schürkens würden ab Januar in den ehemaligen Vikarien Christ-König und St. Josef weniger aushelfen, weil die Vertretungslisten erst den anderen beteiligten Geistlichen zugeleitet worden seien. "Und so standen für St. Marien nur noch wenige Termine zur Verfügung", erläutern Johannes Leenen (Pfarrgemeinderat) und Hans-Jürgen Beulertz (Kirchenvorstand). Doch überdies wurden und werden auch weitere seelsorgerische Aufgaben wie Taufen, Trauungen, Hausbesuche und persönliche Gespräche von den Geistlichen aus St. Marien übernommen.

Auch der Beschuldigung, St. Marien wolle Bereiche "zwangsfusionieren" oder gar "zentralisieren", stehen die Marien-Gremien gelassen gegenüber. Mit Blick auf viele freundschaftliche oder familiäre Verknüpfungen über die Pfarrgrenzen hinaus wird eine Bündelung von Kräften "nicht als Bedrohung, sondern als Chance" gewertet. Mit Blick auf Engpässe müsse man sich frühzeitig Gedanken machen, für alle vertretbare Lösungen zu finden.

Befremdlich sei indes vor diesem Hintergrund, dass St. Josef und Christ-König einerseits für sich Reduzierungen ausschließen, sich andererseits aber aus der Finanzierung des Jugendheims Komma zurückgezogen und dies allein St.Marien überlassen hätten.

Wenn man nun schon Angst vor Kooperationen im überschaubaren Kempener Raum habe, wie solle denn eine Zusammenarbeit über das Gebiet der Neuner-GvG mit Krefeld-Nord und Tönisvorst mit über 50 000 Mitgliedern funktionieren?

Info-Abend: St. Marien lädt zu einer offenen Pfarrgemeinderats-Sitzung zum Thema "GvG-Prozess" ein, zu der Gemeindemitglieder, aber auch weitere Interessierte willkommen sind.

Termin: Dieser Diskussionsabend in der Kempener Altstadt findet statt am kommenden Dienstag, 29.Januar, ab 19.30 Uhr in der Burse, An St.Marien 15.