Aktion in Grevenbroich: Äpfel zu 500 Litern Saft gepresst
Beim Safttag des BUND stand das knackige Obst im Mittelpunkt. Die Besucher lernten viele traditionelle Sorten kennen.
Grevenbroich. Großer Einsatz für das Saftmobil des BUND: Die Anlage verarbeitet in einigen Stunden eine Tonne Äpfel zu 500 Litern Saft und war damit die Attraktion beim ersten Safttag am Samstag.
Mit der Veranstaltung auf der Erckens-Insel wollten die Naturschützer zeigen, dass es viel mehr traditionelle Obstsorten gibt, als die Supermarkt-Regale ahnen lassen. Außerdem machten sie auf die Streuobstwiese als Biotop für Tiere und Pflanzen aufmerksam. Ein solches Biotop ist die Apfelwiese am Stadtpark, deren Pflege der BUND übernommen hat.
"Viele der versafteten Äpfel stammen von der Stadtparkwiese, aber auch viele Gartenbesitzer haben uns ihre Ernte zur Verfügung gestellt", sagt der BUND-Ortsgruppensprecher Rolf Behrens. Die Spender bekamen den aromatischen Saft zum Preis von 4,50 Euro pro Fünf-Liter-Gebinde, andere Besucher zahlten 6,50 Euro. Außerdem gab es Gelee und Apfelkuchen in vielen Variationen. Auch die die Imkerei Rudolf Reich und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) waren mit Infoständen vertreten.
Für das kommende Jahr ist bereits der nächste Safttag geplant. Dann wird auch die Zucchalmagglio-Renette ein Stück gewachsen sein, die Bürgermeister Axel Prümm anlässlich des Safttags auf der Apfelwiese pflanzte. Wie schon der Name nahe legt, ist diese alte Apfelsorte eng mit Grevenbroich verbunden. Gezüchtet wurde sie 1878 von Diedrich Uhlhorn, der sie nach seinem Schwiegervater Vinzenz von Zuccalmagio benannte.
Die Zuccalmagglio-Renette ist nur eine von zahlreichen traditionellen Obstsorten der Region. Nachdem sie mit dem Verschwinden der Streuobstwiesen in Vergessenheit geraten waren, bemühen sich jetzt Naturschützer wie der BUND und die Biostation im Kreis Neuss, die Sortenvielfalt zu erhalten. Einige Sorten werden bereits weitervermehrt, nach anderen suchen die Naturschützer noch.
Ganz oben auf der Wunschliste steht übrigens "Uhlhorns Wunderaprikose", ebenfalls eine Züchtung des umtriebigen Grevenbroichers. "Wer einen solchen Baum im Garten hat, kann sich bei uns melden, damit wir Stecklinge ziehen können", ruft Henning Walther vom BUND auf. Die Ableger werden beispielsweise auf der Apfelwiese ausgepflanzt, wo noch viel Platz für junge Bäume ist. So viel, dass die Stadt und der BUND das Gelände jetzt für Baumpatenschaften zur Verfügung stellen.
Bei besonderen Ereignissen wie Hochzeit, Geburt eines Kindes oder zum Firmenjubiläum können Bürger dort in Absprache mit den Naturschützern ein Bäumchen pflanzen. Eine nachhaltige Entscheidung, wie Rolf Behrens betont: "Man kann dann beim Spaziergang über Jahrzehnte hinweg beobachten, wie der eigene’ Baum wächst und Früchte trägt."
Weitere Infos und Tipps zu dem Thema: 2 02181/43040 oder 02181/4954664.