Neuss: Stadt vermarktet Rennbahn selbst
Immobilienmesse: In München sucht Neuss investoren für den „RennbahnPark“ und wirbt mit dem Vorzeigeprojekt Fiege.
München/Neuss. Eine Referenz und ein (fast) neues Projekt: Bei der Präsentation des Neusser Fensters am Stand der "Rheincity Düsseldorf und Partner" auf der Expo Real in München verband die Wirtschaftsförderung gestern ihr Vorzeigeprojekt Fiege mit der nun doch endgültigen Erschließung der Rennbahn samt der neuen Büroflächen.
Andreas Galland sparte bei seiner Beschreibung, wie das Logistikzentrum im Neusser Süden auf den Weg gebracht wurde, nicht mit Superlativen. Der Chef der städtischen Wirtschaftsförderung sprach von der Antwort der Stadt - Verwaltung und Politik - auf die Vorgaben des Interessenten Fiege: 160000 Quadratmeter Fläche, rechteckig, mit idealer Anbindung, ein 24-Stunden-Betrieb. Und schnell, sehr schnell sollte es Planungssicherheit geben. Die gab es. Ende Juli 2007 warfen die Fiege-Planer einen ersten Blick auf das Gelände, wie Galland es ausdrückte. Nun ist der erste Teil des Zentrums bereits bezugsfertig, Anfang Januar wird der Komplex in Betrieb gehen.
Keine Investitionshemmnisse, so die Botschaft an die Messebesucher. Nun sind Investoren und Nutzer für zwei Flächen an der Rennbahn gesucht. In einer Broschüre zum "RennbahnPark Neuss" wird zum einen die Fläche am südöstlichen Bereich der Rennbahn hin zur Stresemannallee angepriesen. Auf 2,5 Hektar Fläche soll ein Büropark mit flexiblen Aufteilungen entstehen. "Besser kann eine Immobilie kaum liegen", heißt es in dem Prospekt, und Andreas Galland hob neben der guten Anbindung auch die Lage an dem künftig umgestalteten Rennbahngelände hervor. Büros können hier entstehen, aber auch Flächen etwa für Forschungseinrichtungen wie im Hammfeld oder auch Unternehmen der Modebranche.
"Ein einzigartiger Arbeitsplatz" ist nach Überzeugung der Wirtschaftsförderung ein weiteres "solitäres" Gebäude hin zur Hammer Landstraße; sieben bis acht Geschosse auf einem 600 Quadratmeter großen Grundstück in attraktiver Lage sollen an der "neuen" Rennbahn, nahe der Innenstadt, entstehen.
Nicht zum ersten Mal ist die Stadt mit dem Rennbahn-Areal auf der Gewerbeimmobilien-Messe. Nun aber unter neuen Voraussetzungen, wie Wirtschaftsförderungsdezernent Frank Gensler betonte: Nach den fruchtlosen Bemühungen über Jahre agiert die Stadt nun allein, tritt mit der Erschließung der Rennbahn-Innenfläche und neuer Infrastruktur anstelle von Tribüne, Da Capo, Wettbüro und Rennvereinbüro quasi in Vorleistung und übernimmt die Vermarktung der Büroflächen selbst.
Nach Aussage von Andreas Galland ist die Wirtschaftsförderung bereits in Gesprächen mit Firmen, die mehr wollten als nur ein funktionales Büro. Und für einen Teil der Flächen an der Stresemannallee interessiere sich nicht zuletzt ein Neusser Unternehmen, "das sich massiv vergrößern will", so Frank Gensler. Auch an dem Einzelgebäude am Kopf der Rennbahn zeige ein Unternehmen starkes Interesse. Dieser Bau kann im Gegensatz zu dem Objekt auf den südlicheren Flächen ohne Bebauungsplan erstellt werden. Theoretisch schon im nächsten Jahr. Noch im Oktober jedenfalls werden die Bagger mit ihrer Arbeit beginnen.