Hitzeaktionsplan in Willich Sonnencreme-Spender für den Sommer

<irglyphscale style="font-stretch 985%;">Willich</irglyphscale> · Vorerst sollen für zwei öffentliche Orte in Willich Sonnencreme-Spender angeschafft werden. Die Verwaltung rechnet mit Ausgaben in Höhe von rund 800 Euro pro Jahr für Sonnencreme.

In den Niederlanden wurden im Sommer 2023 unter anderem an Stränden Sonnencreme-Spender aufgestellt.

Foto: Nadine Fischer

Während das Thermometer noch Außentemperaturen rund um den Gefrierpunkt anzeigt, plant die Willicher Stadtverwaltung vorsorglich schon mal Schutzmaßnahmen für die heißen Monate: Sie möchte Sonnencreme-Spender kaufen, die an öffentlichen Orten zugänglich sind und die Willicher im Sommer vor den Auswirkungen hoher Sonneneinstrahlung schützen können. Darüber informiert der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey in einer Verwaltungsvorlage zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Nachhaltigkeit am Donnerstag, 13. Februar. Zwei Spender sollen es werden – vorerst. Und natürlich würde die Stadt auch die Sonnencreme dazu kaufen.

Die Idee ist nicht neu. So berichteten etwa im Juni 2023 deutschlandweit Medien darüber, dass in den Niederlanden im Sommer Menschen an Hunderten Orten kostenlos Sonnencreme erhalten, etwa bei Festivals, in Schulen, Parks oder am Strand. Teil der Idee war, während der Corona-Pandemie aufgestellte Spender für Desinfektionsmittel nun für Sonnencreme zu nutzen. Auch in deutsche Städte und Gemeinden schwappte die Idee danach herüber. So wurden zum Beispiel Sonnencreme-Spender in Düsseldorf, Bad Münstereifel, Ravensburg und Norderstedt aufgestellt.

Beim Aufenthalt im Freien auf Sonnenschutz zu achten, ist bekanntermaßen wichtig. Rund 309 000 Menschen pro Jahr erkranken nach Angaben der Deutschen Krebshilfe neu an Hautkrebs, er gehört in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. „In Abstimmung mit den zuständigen Geschäftsbereichen sollen vorerst zwei Sonnencreme-Spender angeschafft werden, einer für das Schwimmbad De Bütt und einer für die Schlossfestspiele“, kündigt die Verwaltung nun in ihrer Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Nachhaltigkeit an. Dazu solle haut- und umweltverträgliche Sonnencreme gekauft werden. Die Verwaltung rechnet mit weniger als 500 Euro Kosten pro zu kaufendem Spender sowie zusätzlich rund 800 Euro Kosten für Sonnencreme im Jahr. Um Befüllung und Reinigung soll sich der Bauhof kümmern, dafür würden weitere etwa 1000 Euro im Jahr anfallen.

Tipps zum Hitzeschutz
und eine interaktive Karte

Weil auch die Hitze im Sommer dem Körper zusetzen kann, sieht das im Dezember 2022 verabschiedete Klimafolgenanpassungskonzept der Stadt Willich als eine Maßnahme vor, einen Hitzeaktionsplan zu erstellen. „Dazu hat ein Team aus Mitarbeitenden verschiedener beteiligter Bereiche der Verwaltung in 2024 ein Konzept ausgearbeitet und viele einzelne Maßnahmen umgesetzt“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Sonnencreme-Spender sollen zu den mit Blick auf den kommenden Sommer umzusetzenden Maßnahmen zählen.

Bereits erarbeitet hat das zuständige Mitarbeiter-Team zum Beispiel eine Internetseite und einen Flyer unter anderem mit Tipps zum Hitzeschutz sowie eine interaktive Karte, auf der Orte vermerkt sind, an denen sich die Willicherinnen und Willicher bei großer Hitze abkühlen können. Erfasst sind dort derzeit 36 Orte (Stand 10. Februar), sogenannte Cool-down-Zones – darunter Parks, Geschäfte, Dienstleister und öffentliche Einrichtungen. Auf der Internetseite der Stadt willich, www.stadt-willich.de/leben-willich/umwelt/kuehle-orte-willich, findet sich ein Link zur Karte. Es können auch noch weitere „Cool-down-Zones“ eingetragen werden.

Ob die Sonnencreme-Spender in den Hitzeaktionsplan der Stadt aufgenommen werden, steht noch nicht fest: Darüber muss der Ausschuss für Umwelt und Nachhaltigkeit in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag, 13. Februar, beraten. Im öffentlichen Teil der Sitzung soll es außerdem um den Haushaltsplanentwurf für 2025 gehen, weitere Themen sind Sachstandsberichte zu Klimaschutzmaßnahmen, organisatorische Änderungen beim Runden Tisch „Landwirtschaft und Umwelt“ sowie ein Antrag von Bündnis 90/Grüne „zur Reduzierung der Lichtverschmutzung zum Insektenschutz“.